Der Zoo kann bei seiner Bitte um einen höheren Zuschuss aus dem Stadtsäckel mit Unterstützung im Rat rechnen. Eine WAZ-Umfrage bei den Ratsfraktionen ergab – mit unterschiedlichen Einschränkungen – weitgehende Zustimmung. In allen Fraktionen wird der hohe Stellenwert des Tierparks am Kaiserberg betont.
Wie berichtet, ist der Zoo wegen sinkender Besucherzahlen wieder in die roten Zahlen gerutscht. Auf eine Million Euro beziffert sich das aufgehäufte Minus bis zum Jahresende. Unter Umständen müssen Mittel schnell fließen, um den Zoo im Frühjahr flüssig zu halten. Der Zoo-Aufsichtsrat fordert, dass der städtische Jahreszuschuss von 2,2 Mio € um 500.000 Euro aufgestockt wird.
Aushängeschild der Stadt
„Wir haben den Bedarf schon vor einem Jahr gesehen“, so CDU-Fraktionsgeschäftsführer Rainer Pastoor. Der Zoo müsse „auskömmlich“ ausgestattet sein, er sei das Aushängeschild der Stadt.
„Wir sind stark daran interessiert, dass der Zoo erhalten bleibt. Er ist die wichtigste Familien-Freizeiteinrichtung der Stadt“, erklärte die Sprecherin der Linksfraktion, Martina Ammann-Hilberath. Noch Montagabend wollte die Fraktion auf ihrer Sitzung den Hilferuf des Tierparks erörtern. „Die Stadt kann den Zoo nicht hängen lassen“, erklärt Grünen-Fraktionssprecher Dieter Kantel. Eine Blanko-Zusage will er aber nicht geben. Dazu müsse genauer in die Bücher geschaut werden, denn der Zuschuss dürfe kein „Fass ohne Boden“ werden. Kantel fragt zudem: Was kann der Zoo selber noch tun?
Ohne Attraktivität des Zoos zu gefährden
Für SPD-Fraktionsgeschäftsführer Oliver Hallscheidt ist unstrittig, dass dem Zoo in akuter Not geholfen werden muss. Ob dauerhaft höhere Pauschal-Zuschüsse oder Regelungen eines - nachprüfbaren - Verlustausgleiches der richtige Weg ist, müsse geprüft werden. Ebenso ob der Zoo selbst noch weitere Beiträge beisteuern kann, etwa durch das Abgeben teurer, pflegeintensiver Tierarten, ohne allerdings die Attraktivität des Zoos zu gefährden. Hallscheidt: „Also etwa nicht die Elefanten, Koalas oder Delfine.“
Auch für FDP-Fraktionssprecher Wilhelm Bies ist der Zoo unverzichtbar. „Versprechen kann man aber viel, man muss dann auch sagen, aus welchem Topf das Geld genommen wird.“ Und DWG-Ratsherr Stephan Krebs, selbst Zoo-Aufsichtsrat, erklärt: „Der Zoo ist chronisch unterfinanziert“. Schwer ins Kontor schlägt, dass das RWE sein Millionen-Sponsoring reduziert habe.
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