Zoo-Kassiererin - „Ich verkaufe Freizeit und Vergnügen“
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Duisburg.
Im Gegensatz zu vielen anderen Pfortenkräften treffen Renate Katzke und Nicole Genenger in ihrem beruflichen Alltag nur selten auf Miesepeter. „Wir haben es hier fast nur mit glücklichen Leuten zu tun“, erzählen die beiden Kassiererinnen des Duisburger Zoos. „Ich verkaufe ein Stück Freizeit und Vergnügen, etwas Positives“, erzählt Genenger. Genervt seien höchstens mal Gäste in den Sommermonaten, wenn sie am Eingang aufgrund des Andrangs in der Warteschlange anstehen müssten. Aber selbst bei ihnen lasse sich die Stimmung mit einem charmantem Satz oder einem Lächeln schnell wieder aufhellen.
Nicole Genenger hatte schon immer eine enge Verbindung zum Zoo. Die 44-jährige Duissernerin unternahm früher mit ihren beiden Kindern so manchen Ausflug dorthin. „Ich hatte immer eine Jahreskarte.“ 2006 erfuhr sie von einer Bekannten, dass es im Team eine freie Stelle geben würde. Sie bewarb sich, wurde eingestellt und ist inzwischen zur Chef-Kassiererin aufgestiegen. Zum rund 20-köpfigen Team zählen vier feste Kräfte, der Rest sind Aushilfen. Vor allem in den warmen Monaten sind an jedem Wochenende und jedem Feiertag alle sechs Zoo-Kassen (vier am Haupteingang, zwei an der so genannten Tiger-Kasse) besetzt. „Auch wenn’s richtig voll ist, verlieren wir nie den Kunden aus den Augen“, stellt Renate Katzke die Bedeutung von gutem Service heraus.
Duisburger Zoo hat viele Stammkunden
Die 60-jährige Oberhausenerin hilft heute noch regelmäßig zu den Boomzeiten an der Kasse aus. Seit 14 Jahren fungiert sie für jeden Zoo-Besucher als Türöffner. „Das Schöne sind die Stammkunden, die man in all den Jahren kennenlernt“, erzählt sie. So wie der kleine Matthias, der früher mit seinem Vater an jedem Samstag kam, um sich die Giraffen anzuschauen. „Der Junge ist inzwischen schon erwachsen“, sagt Katzke und schmunzelt.
Neben dem Ticketverkauf und der dazugehörenden Beratung („Für sie würde sich eine Familienkarte lohnen“) gehört die Auskunft zu den wichtigsten Aufgaben der Kassenkräfte. „Wo sind die Affen?“, „Wie komme ich am schnellsten zu den Kamelen?“ und „Wann sind wieder Fütterungszeiten?“ – so lauten die meistgestellten Fragen. Absoluter Spitzenreiter sei aber: „Wo ist die nächste Toilette?“
Im Winter ist die Tiger-Kasse nicht immer geöffnet
Ein dienstliche Schicht dauert jetzt im Winter von 9 bis 16 Uhr. Im Sommer sind die Kassen anderthalb Stunden länger geöffnet. Wichtiger Service-Tipp für alle Gäste: Zwischen dem 1. November 2013 und em 28. Februar 2014 ist die Tiger-Kasse (Zugang vom Parkplatz an der Autobahnmeisterei) ausschließlich an Sonn- und Feiertagen geöffnet. Und auch nach vielen Jahren ist die Lust auf den Beruf bei beiden Frauen so groß wie am ersten Tag. „Ich mag den Zoo so sehr, dass ich manchmal an meinen freien T agen zum Spazieren komme“, sagt Katzke. „Hier ist meine Ruhe-Oase.“
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