Duisburg. . Nach langer Hängepartie soll das Konzept für den Neubau des XXL-Sportcenters im Duisburger Süden in Kürze stehen. Die Stadt will das neue Südbad fürs Bürger-, Schul- und Vereinsschwimmenm anmieten. Dafür werden zwei Stadtteilbäder abgerissen und die Flächen verkauft.
Im langen Ringen um den Neubau eines Bades im Duisburger Süden am XXL-Sportcenter in Hüttenheim steht offenbar eine Lösung kurz bevor. Jürgen Dietz, Chef von Duisburg-Sport und XXL-Betreiber Sven Pirdzun, der nach eigenen Angaben 24 Mio € in das Bad investieren will, berichten übereinstimmend von „konstruktiven Gesprächen“. Ein Konzept soll in Kürze stehen, die Vertragsunterzeichnung könnte im Frühjahr erfolgen.
Die Stadt, so das Ziel, wird das neue Südbad anmieten fürs Bürger-, Schul- und Vereinsschwimmen. Dafür sollen die Stadtteilbäder in Großenbaum und Wanheim (Düsseldorfer Landstraße) abgerissen und die Flächen verkauft werden. Die Hallen werden derzeit genutzt für das Schulschwimmen und für Vereinstraining.
Stadt fordert Sicherheiten
In einem sechs Jahre alten Beschluss hatte sich der Rat der Stadt bereits für diese Lösung entschieden. Für den Fall des Scheiterns des Neubauprojekts, auch das ist Beschlusslage, sollten drei Mio € in die Sanierung der Altbäder investiert werden. Die Summe wird nach Ansicht von Fachleuten aber keinesfalls ausreichen für den Umbau zu einem zeitgemäßen Bad.
Beim finanziellen Aufwand für die Gewährleistung des Schwimmbetriebs setzen die Finanzwächter der Düsseldorfer Bezirksregierung der Stadt enge Grenzen. Damit die Vereinbarung genehmigungsfähig ist, darf der jährliche Mietzins die derzeitigen Kosten für die beiden Alt-Bäder nicht überschreiten. Dem Vernehmen nach soll die Obergrenze bei rund 700.000 Euro liegen.
Für XXL-Betreiber Sven Pirdzun ist der Bäderbau keine Herzensangelegenheit. Ginge es nach ihm allein, würde nur ein großer Wellness-Bereich mit Saunen entstehen. Doch auch dazu benötigt er die Fläche, die im städtischen Besitz ist. An den Verkauf knüpft die Stadt die Verpflichtung, ein Bad zu bauen.
Bürgschaft für die Energieversorgung des Bades
Als Partner für das Projekt hat sich Pirdzun die Düsseldorfer Sport-Stadia-Net GmbH ins Boot geholt. Die deutsche Tochter der Schweizer SSN Group AG (Sitz in Zug) verfügt auch über Expertise in Planung, Bau und Betrieb von Sport- und Freizeitanlagen. „Sport-Stadia-Net ist unser Partner bei der Finanzierung, soll als Generalunternehmer den Bau übernehmen und Teilhaber der Betreibergesellschaft werden“, kündigt Sven Pirdzun an.
Die Verträge will die Stadt so gestaltet wissen, dass sie im Insolvenzfall nicht das Bad übernehmen muss. So soll eine Bürgschaft für die Energieversorgung des Bades – möglicherweise durch einen Energieversorger – Bedingung für eine Einigung sein.