Duisburg-Homberg. . Weil der Arbeitskreis Kinder und Jugend das Homberger Kombibad mietet, kommen Kinder und Jugendliche donnerstags von 16 bis 18 Uhr kostenlos hinein. Ein Besuch.

Tausende Duisburger haben sich erfolgreich für den Erhalt des Homberger Kombibads eingesetzt. Die Bürgerinitiative lehnt jedoch ihren Sieg über die Stadt als faulen Kompromiss ab und will weiterkämpfen. Sie kritisiert hauptsächlich, dass kein öffentliches Schwimmen mehr im Hallenbad möglich sei, seitdem der Duisburger Schwimm- und Sport-Club (DSSC) es übernommen hat (wir berichteten). Dabei können alle Kinder und Teenager im Bezirk allwöchentlich im Bad schwimmen – und das sogar kostenlos.

Möglich macht das der Arbeitskreis Kinder und Jugend, der die Schwimmanstalt an der Schillerstraße donnerstags von 16 bis 18 Uhr für kleines Geld mietet. Ihm sind alle Kindergärten, Schulen und sonstigen Jugendeinrichtungen angeschlossen. „Der DSSC war sofort von der Idee begeistert und ist uns sehr entgegengekommen“, sagt der Vorsitzende Helmut Krampe. „Es kommen viele, die sonst nicht ins Schwimmbad gegangen wären. Denn jetzt scheitert es für niemandem mehr am Geld.“ Eintritt gewährt derzeit der Schülerausweis und ein Eintrag in eine Teilnehmerliste. Kita-Kids kommen in Begleitung ihrer Erzieher. Versichert sind die Kinder über ihre Schulen, Kindergärten und sonstige Einrichtungen, die das Schwimmen als Arbeitsgemeinschaft oder Kurs anbieten. Badeaufsichten mit Rettungsschein stellt der Arbeitskreis. Bei Bedarf unterstützen ihn seine Mitglieder mit zusätzlichem Personal. „Jetzt ist hier richtig Leben in der Bude“, freut sich Krampe.

Zahl der Teilnehmer steigt stetig

Beobachtungen an einem Donnerstag: Mehrere Dutzend Jugendliche stürmen ins große Becken und erklimmen das riesige Luftkissen. Laute Jubelschreie, als der drei Meter hohe Sprungturm freigegeben wird. Mit Salti und A....bomben geht’s ab jetzt von hoch oben ins Wasser, während die älteren Teenager sich an den Beckenrand zurückziehen, um ganz in Ruhe zu quatschen. „Ich find’s hier richtig gut“, sagt Jill (10), die gerade aus dem Becken steigt. Auch ihre Freundin Lilly (10) kommt gerne ins Hallenbad. „Ich tauche sehr gerne.“ Da trifft es sich gut, dass der nicht nur DSSC Spielgeräte, sondern auch Taucherbrillen und Flossen zur Verfügung stellt. Dass zudem von Woche zu Woche mehr Teilnehmer kommen, freut Lilly. Das Beste sei aber – und da sind sich alle einig –, dass keine „meckernden Rentner“ im Schwimmbad sind, wenn sich die Jugendlichen austoben. Dass sie keinen Eintritt zahlen und ihr Taschengeld sparen können, gefällt ihnen natürlich auch. Einen Wermutstropfen gibt es für Lilly aber dennoch: „Es ist schade, dass das Bistro geschlossen ist.“ So muss sie sich nach dem Schwimmen mit den beiden Bananen begnügen, die sie mitgebracht hat.

Als die Kinder vom Sprungturm mit viel Elan ins Wasser stürzen, planscht im Lehrschwimmbecken die Hochheider Tagesgruppe vom St. Josef Kinderheims. Dort belagern die Kids die Rutsche und sausen sie quietschvergnügt herunter. „Für einige ist das der Erstkontakt zum Element Wasser. Manche hatten vor Kurzem noch panische Angst davor, haben sie aber besiegt“, sagt Sarah Hoffmann von St. Josef. „Ohne den DSSC und den Arbeitskreis gebe es unser Schwimmangebot nicht.“ Schon Tage im Voraus fiebern die Kinder jede Woche dem Schwimmbad entgegen. Damit alle am Ende der zwei Stunden aber überhaupt das Wasser wieder verlassen, bedarf es eines Tricks: „Wer sich beeilt, bekommt Gummibärchen. Daraus machen wir sogar einen Wettbewerb.“

Aufgrund ihrer guten Erfahrungen mit den neuen Schwimm-Nachmittagen hofft sie, dass sich dieses Arbeitskreis-Angebot weiter herumspricht, damit noch mehr Schulen und Kindergärten teilnehmen. Das möchte auch Helmut Krampe, der das allwöchentliche kostenlose Schwimmen bald allen Homberger Schulleitern und Kita-Leiterinnen vorstellen möchte.