Duisburg. Das Tauziehen um den Kauf des Klinikums Duisburg durch die Unfallklinik BGU wird kraftvoller. Jetzt hat das Klnikum Duisburg geharnischt auf Angebote des BGU-Chefs reagiert und Zweifell an der Kooperationsfähigkeit der Unfallklinik geäußert.
Die Sana AG, Betreiberin des Klinikums Duisburgs, hat in einer geharnischten Pressemitteilung „Zweifel an der Kooperationsfähigkeit der BGU für eine Beteiligung am Klinikum Duisburg“ geäußert. Die Münchener Sana-Spitze reagierte damit auf ein WAZ-Interview mit dem Chef der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik, Hans-Peter Schlaudt, in dem der BGU-Chef sein Angebot zum Kauf der städtischen Anteile und der Sana-Beteiligung am Klinikum erneuert und die Erwartung geäußert hatte, dass sich Sana aus dem Klinikum zurückzieht, nachdem ihr Partner Stadt offenkundig auf Distanz gegangen sei.
Am Montag hatte es ein Sondierungsgespräch zwischen BGU und Sana gegeben. Nach dem WAZ-Bericht vom Mittwoch sieht Sana allerdings Widersprüche zu „den am Montag getroffenen Vereinbarungen“, nach denen die BGU bis Mitte Januar Eckdaten eines Beteiligungsmodells für das Klinikum Duisburg unterbreitet. Eine solche Beteiligung sei nur im Einvernehmen mit Sana vorstellbar und zielführend“, unterstreicht der Klinikum-Betreiber. Von einem „Ausstiegsszenario“ könne keine Rede sein. Erst kürzlich hatte Sana betont, dass an einen Verkauf nicht zu denken sei.
Es geht um die Zukunftssicherung des Klinikums
„Ein vertrauensvolles Miteinander bei der Umsetzung denkbarer Pläne funktioniert nur, wenn beide Partner willens und in der Lage sind, Sondierungsgespräche ernsthaft [...] anzugehen“, rüffelt Sana den BGU-Chef. Die Bedeutung dieses Themas verlange eine in jeder Hinsicht gebotene Professionalität, gehe es doch um die Zukunftssicherung des Klinikums: „Kurzfristige durchsichtige Interessenspolitik auf dem Rücken des Klinikums auszutragen, wobei vertraglich fest fixierte Rahmenbedingungen pauschal ignoriert oder in Frage gestellt werden, zeugt eher von fehlender Erfahrung“.
Und Sana legt noch nach: „Wie im Markt kolportiert wird“, gebe es „innerhalb der BGU-Landschaft gewichtige Stimmen“, für die eine Kooperation von privaten und genossenschaftlichen Trägern einem „Tabubruch gleichkäme.“
Schlaudt hält die Reaktion der Sana auf WAZ-Nachfrage für „unangemessen“ und betont, dass das Interview mit der WAZ vor dem Spitzengespräch geführt worden sei.