Duisburg. . Illegale Bewohner sowie legale Mieter sollen die Bergheimer Problemhäuser verlassen. Eine Unterkunft ist bereits zwangsgeräumt worden. Die Stadt zeigt sich verhalten optimistisch, dass hochmobile Familien sich außerhalb Duisburgs anderen Wohnraum suchen - ein Notfallplan existiert nicht.

Für Hunderte Roma, die durch Zwangsräumung ihr illegales Quartier in Bergheim verloren haben oder deren reguläre Mietverträge zur Jahreswende nicht verlängert werden, soll es keine kommunalen Ersatzunterkünfte geben. Dies bestätigte Sozialdezernent Reinhold Spaniel gestern auf WAZ-Nachfrage.

„Wir gehen davon aus, dass die Bewohner auf Grund ihrer hohen Mobilität weiterziehen und die Stadt verlassen“, so Spaniel. Die Beguinenstraße 1 ist wegen widerrechtlicher Besetzungen bereits zwangsgeräumt worden. Das Nachbarhaus Beguinenstraße 3 will der Vermieter im Februar leerziehen lassen. Auch das Hochhaus In den Peschen, in dem Hunderte Roma in katastrophalen Zuständen leben, steht vor einem Neuanfang. Die Mietverträge werden nicht erneuert.

Stadt will keinen Notfallplan aufstellen

„Hier gilt: Eine neue Wohnung muss sich jeder selbst besorgen“, so Spaniel, „das ist nicht unsere Aufgabe.“ Einen Notfallplan für die freigesetzten Bewohner will die Stadt nicht aufstellen – auch nicht vor dem Hintergrund, dass ab Januar 2014 möglicherweise weitere Armutsmigranten nach Duisburg strömen.

Verhältnissen wie In den Peschen kann die Stadt in Zukunft allerdings schneller einen Riegel vorschieben: „Das neue Wohnungsaufsichtsgesetz lässt es zu, dass wir Quartiere bei Verdacht auf Mängel kontrollieren dürfen“, erklärt Spaniel, „zurzeit können wir nur tätig werden, wenn Mieter uns alarmieren.“