Dieser Anstieg ist steil: Zum 30. November 2013 zählte das Amt für Statistik 9685 zugewanderte Rumänen (4882) und Bulgaren (4803). Im Jahr 2012 waren es noch rund 6000 Menschen. Die erste differenzierte Zählung ergab 2006 rund 500 Zuwanderer aus Südosteuropa.

Elisabeth Pater, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums, bewertet diesen exponentiellen Anstieg der Zahlen schon seit Mitte 2013 als einen „Vorboten“ der Arbeitnehmerfreizügigkeit, die ab 1. Januar in Kraft tritt. Auch die Sogwirkung des billigen Wohnraums in Duisburg spiele eine Rolle. Trotz der deutlichen Steigerung betont Pater: „Wir sind gerade bei etwa zwei Prozent der Einwohner Duisburgs angekommen.“ Zum Vergleich: Etwa 33 % der Menschen in Duisburg haben einen Migrationshintergrund.

Trotz der in diesem Jahr angelaufenen Unterstützungsprogramme, die der Rat der Stadt mit einer Million Euro finanziert, seien weitere Anstrengungen nötig. Denn der „Unterstützungsbedarf dieser Zielgruppe, die kinderreich ist und oft in prekären Lebensverhältnissen wohnt, ist besonders hoch und wird uns weitere Herausforderungen abverlangen, die wir ohne Zuschüsse von Land, Bund und EU nicht angemessen werden stemmen können“, so Elisabeth Pater.

Drei Millionen Euro beantragt

Da gibt es jedoch Hoffnung: NRW-Sozial- und -Integrationsminister Guntram Schneider sowie Innenminister Ralf Jäger hatten im Sommer zusätzliche 7,5 Mio Euro für die besonders belasteten NRW-Kommunen in Aussicht gestellt. Duisburg hatte aus diesem Topf drei Millionen Euro beantragt. Wieviel Geld am Ende in die Eingliederung der Zuwanderer in den Arbeitsmarkt fließt, steht noch nicht fest.

„Konzeptionell ist das schon so vorbereitet, dass wir sofort loslegen können“, betont Pater. Profitieren kann sie von den Erfahrungen, die die GfB dieses Jahr gemacht hat. Hier konnten fast 1000 Jugendliche und Erwachsene Berufsfelder erproben, einen Sprachtest machen. Wie diese am Ende im Arbeitsmarkt ankommen, wird sich ab 1. Januar zeigen, wenn sie im Rahmen der Freizügigkeit hier arbeiten dürfen. Das Jobcenter habe jedenfalls sein Personal für diese Zielgruppe aufgestockt, um beratend tätig zu sein und bei der Vermittlung zu helfen.