Duisburg.

Dennis (8) schnappt sich den Akku-Schrauber, setzt passgenau an und durchdringt mit Getöse die Platte der Spur-N-Modelleisenbahnanlage. Durch das Loch wird später ein Kabel verlegt, damit sich das Schaufelrad eines kleinen Sägewerks alsbald auch drehen kann, erzählt Dirk Rahmacher.

Der Hausmeister an der Mündelheimer Gemeinschaftsgrundschule Im Reimel leitet seit 2007 ehrenamtlich eine Technik-AG, die derzeit im Keller der Schule an drei gespendeten Modelleisenbahnanlagen herumbastelt. Zwei davon sind allerdings überhaupt nicht vollständig. Für eine Fleischmann-HO- und die Spur-N-Anlage (System Minitrix) suchen die Kinder zwischen acht und elf Jahren händeringend Zubehör, vor allem Loks und Waggons.

Altes Metallgleisbett aus den 70ern

Die WAZ hilft gerne beim Suchen (siehe Info-Box) – nicht nur, weil bald Weihnachten ist, sondern weil es doch bestimmt den einen oder anderen Leser gibt, der vielleicht in alten Kartons im Keller, auf dem Dachboden oder sonstwo fündig wird. Die Kinder würden sich jedenfalls sehr darüber freuen.

Loks, Waggons und Signale und Trafo benötigt

Die Technik-AG der Gemeinschaftsgrundschule Im Reimel trifft sich bis auf die Ferien einmal wöchentlich – mittwochs von 15 bis 16 Uhr. Wer den Kindern bei ihrem derzeitigen Modelleisenbahnprojekt helfen möchte, wendet sich an den Schulhausmeister und Leiter der AG, Dirk Rahmacher, unter: 0160/967 35 122.

Für eine Fleischmann-HO-Anlage werden ein Trafo, aber darüber hinaus vor allem Loks, Waggons und Signale benötigt, die auch bei einer Spur-N-Anlage fehlen.

Die von einem früheren Elektroingenieur von Thyssen Krupp gespendete Märklin-H0-Anlage mit dem alten Metallgleisbett aus den 70er Jahren ist bereits komplett – samt Loks und Waggons. Die drehen nun schon munter ihre Runden, weil die Schüler mit Hilfe von Dirk Rahmacher Schienen ausgetauscht und auch die Elektrik neu installiert haben. „12 Volt, das ist kein Problem, da können die Kinder dran“, klärt der 40-Jährige sofort auf.

Zahlreiche Spenden ermöglichen Technik-AG

Der Schulhausmeister führt derzeit insgesamt zwölf Kinder des Offenen Ganztags an technische Feinheiten, an Elektrik und dank einer großzügigen Spende der Hüttenwerke Krupp Mannesmann an zahlreiche, verschiedene Werkzeuge behutsam heran. Die Werkbänke stammen aus einer dicht gemachten Hauptschule, geringe Materialkosten übernimmt der Stadtsportbund, über den die Nachwuchs-Techniker auch versichert sind. Und so können nicht nur Dennis (8), sondern zum Beispiel auch Vivienne (10) nach Herzenslust loslegen.

Sie ist seit drei Jahren in der Technik-AG, hat bereits Holzautos und ein Schaukelpferd gebaut. Die aktuellen Modelleisenbahnprojekte „machen mir aber bisher am meisten Spaß“.

Und nicht nur ihr. Beim Tag der offenen Tür im vergangenen Oktober, erzählt Rahmacher, sei es für die Kinder gar nicht so einfach gewesen, überhaupt an die Anlagen zu kommen – weil gestandene Männer mit strahlenden Augen einfach nur spielen wollten...