Duisburg. Im Zuge des bundesweiten Atomausstiegs will Duisburg den GNS-Standort in Wanheim bis spätestens 2025 schließen. Bis dahin wird in der alten Thyssenhalle weiterhin Atommüll aufgearbeitet. Der Duisburger Umweltschutzbund BUND begrüßt den freiwilligen Abzug, beklagt jedoch die lange Wartezeit.

Der bundesweite Atomausstieg beschert Duisburg den Abschied des GNS-Standortes in Wanheim, in dem die Gesellschaft für Nuklear-Service seit 1985 schwach und mittelschwach belasteten Atommüll aus Kernkraftwerken aufarbeitet. „Bis spätestens 2025 werden die Hallen besenrein übergeben“, bestätigt GNS-Pressesprecher Michael Köbl.

Die Grünen-Landtagsfraktion hatte wie berichtet nach Gesprächen mit der GNS verkündet, dass sich das Unternehmen aus Wanheim verabschieden will und damit das rot-grüne Landesziel, den Betrieb aus Wohngebieten abzuziehen, in die Tat umgesetzt wird.

Rückbau des Firmenstandorts

Laut GNS-Sprecher Köbl beginnt das Unternehmen nun mit den Planungen für den Rückbau des Firmenstandortes an der Richard-Seiffert-Straße, der nach der Dekontamination der Einbauten belastungsfrei an den Vermieter Duisport zurückgegeben wird. Bis 2025 läuft noch der Mietvertrag für die ehemalige Thyssenhalle, die aktuelle Betriebsgenehmigung läuft 2022 aus.

Mit dem Abzug reagiert die GNS darauf, dass die Kernkraftbetreiber mit Blick auf den vereinbarten Atomausstieg bis 2022 verstärkt ihre schwach- und mittelschwachen Abfälle (etwa Anzüge oder Reinigungsmittel) vor Ort in den Kraftwerken bearbeiten, so dass die Auftrags-Auslastung für Duisburg zurückgeht. Angesichts der langen Zeitschiene werde es keine betriebsbedingten Kündigungen der 20 GNS-Mitarbeiter geben, so Köbl.

Der Duisburger Umweltschutzbund BUND begrüßt natürlich, dass die GNS „freiwillig“, so Sprecherin Kerstin Ciesla, den Standort verlässt. Immer wieder hatte es Protestaktionen gegen den Standort und die Atommüll-Transporte gegeben. Allerdings stört Ciesla die lange Zeitschiene bis 2025: „Das kann man auch früher machen.“