Duisburg. . Die umjubelte Inszenierung der „Zauberflöte“ aus der Komischen Oper in Berlin feiert am 13. Dezember ihre Premiere in Duisburg: 16 Mal wird diese ungewöhnliche Mischung aus realem Spiel und Animationen auf einer Leinwand, die als Kulissenersatz dient, bis Juni 2014 von der Deutschen Oper am Rhein aufgeführt.
Der Triumphzug begann an der Komischen Oper in Berlin. Dort entwickelte sich „Die Zauberflöte“ in der Inszenierung von Barrie Kosky und der britischen Theatergruppe „1927“ zum Publikumsmagnet und lockte rund 30.000 Besucher in die durchweg ausverkauften Vorstellungen. Vor einigen Tagen waren die Reaktionen zum Auftakt in Los Angeles nicht minder euphorisch. Und als dritte Stadt weltweit zeigt ab dem 13. Dezember nun die Deutsche Oper am Rhein in Duisburg diese Variante von Mozarts Meisterwerk.
Das Besondere an der Produktion ist die Kombination aus realen Sängern und einer großen Leinwand, die als Kulissenersatz dient und auf die per Projektor Animationssequenzen geworfen werden, die alle Akteure in ihr Spiel und ihren Gesang integrieren. Oder wie der australische Regisseur Barrie Kosky es auf den Punkt bringt: „Das Bühnenbild lebt!“
Vorstellungen in Berlin waren allesamt ausverkauft
Die Animationen hat Paul Barritt entworfen. „Sie haben etwas wunderbar Handgemachtes“, so Kosky. Doch bei aller Brillanz: Ohne die Darsteller seien die Animationen nichts, erst sie verleihen dem Ganzen die erforderliche Lebendigkeit. „Es ist eine andere Form des Spielens erforderlich. Die Akteure sind zwar ständig in Kontakt, sie spielen aber nur selten direkt miteinander, sondern mehr mit dem, das sie auf der Leinwand umgibt“, beschreibt der Regisseur die Szenerie.
16 Vorstellungen bis Juni im Stadttheater
Auch Generalmusikdirektor Axel Kober freut sich auf die insgesamt 16 Vorstellungen, die es zwischen Dezember und Juni in Duisburg zu sehen gibt. Obwohl „Die Zauberflöte“ nach wie vor die meistgespielte deutsche Oper ist, ist dies für Kober die erste eigene Einstudierung. „Dirigiert habe ich sie zum letzen Mal vor zwölf Jahren, ich empfinde jetzt eine große Vorfreude“, sagt er. Koskys Inszenierung spiegele optimal seinen Ansatz an das Stück wider.
Als Standard-Lösung könne diese Art der Inszenierung jedoch nicht funktionieren. „Das kann man nicht mit jeder Oper machen“, so Dramaturg Bernhard F. Loges. „Es kommt immer auf den Stoff an.“