Duisburg..
Die vor zehn Jahren geschlossene Kooperation zwischen dem Hildegardis-Gymnasium und der Deutschen Oper am Rhein ist eine Erfolgsgeschichte. Beide Seiten profitieren: Die Schülerinnen, die ab dem 5. Schuljahr mit professionellem Beistand den Kosmos der klassischen Musik entdecken, und die Oper, die übers Hildegardis-Gymnasium mehr als 7000 Besucher gewonnen hat, von denen einige dauerhaft mit dem „Theatervirus“ infiziert worden sein dürften.
Wie Generalintendant Christoph Meyer, der gestern zur „Feier“ des Zehnjährigen (ohne alle Feierlichkeiten) ins Hildegardis-Gymnasium gekommen war und verriet, dass er das Glück gehabt habe, von „zwei tollen Lehrern“ an die Musik heran geführt worden zu sein. Davon wolle er etwas zurück geben. „Es ist eine meiner Lieblingsaktivitäten, etwas für Kinder und Jugendliche zu machen und das Angebot auszubauen“, so Meyer.
Theorie- und Praxiswissen
Er besuchte einen der Workshops, die die beiden DOR-Musiktheaterpädagoginnen Karoline Philippi und Maike Fölling regelmäßig an der Realschulstraße anbieten, um Theorie- und Praxiswissen über die aktuellen Opern- und Ballettprogramme zu vermitteln. Gestern ging es mit Maike Fölling in einer 9. Klasse um Mozarts „Zauberflöte“, die in einer Inszenierung von Barrie Kosky am 13. Dezember Premiere im Theater hat.
Nach dem Aufwärmen wurden kleine Szenen gespielt, über deren Inhalt die Schülerinnen erst kurz zuvor informiert worden waren. „Passend zur Inszenierung als Stummfilm“, so Maike Fölling, die sehr angetan war von der Lockerheit, mit der die Schülerinnen ihre Aufgabe bewältigten. „Das ist eine schauspielbegeisterte Truppe“, so ihr Klassenlehrer Ralf Kusebauch.
„Musik schafft Begegnung“
Stolz auf die Zusammenarbeit ist auch Hildegardis-Direktor Dr. Christoph Oster. Sein Motto: „Musik schafft Bewegung, Musik schafft Begegnung.“ Seit zehn Jahren „finden wir immer näher zueinander“, sagte er mit Blick auf die Rheinoper. Vom 5. Schuljahr bis zum Ende der Mittelstufe werden die Schülerinnen an die Oper heran geführt. In einem neueren Projekt haben Schülerinnen der Oberstufe gemeinsam mit einer Musiktheaterpädagogin und einem Dramaturgen eigene Stückeinführungen entwickelt und vor Publikum vorgetragen.
Dass sich Schülerinnen und Lehrer im Theater am König-Heinrich-Platz zu Hause fühlen, zeigte sich auch in der Wahl des Hauses für die letzte Abifeier mit 800 Gästen, an der auch Meyer und ein Solist aus dem Ensemble teilnahmen. „Das können wir gern wiederholen“, so Meyer.