Duisburg. . Die Zahl der Widerstandshandlungen gegen Polizisten steigt in Duisburg wieder an: In den ersten elf Monaten 2013 verzeichnete das hiesige Präsidium bereits 239 Übergriffe, im gesamten Jahr 2012 waren es 193.

Die Zahl der Widerstandshandlungen gegen Polizisten steigt in Duisburg wieder an: In den ersten elf Monaten 2013 verzeichnete das hiesige Präsidium bereits 239 Übergriffe, in 2012 waren es 193. „Am häufigsten trifft es unsere Kollegen vom Streifendienst und der Einsatzhundertschaft“, erklärte Polizeisprecher Ramon van der Maat auf WAZ-Anfrage. Ein neuer Negativrekord ist aber nicht zu erwarten: Anfang des neuen Jahrtausends hatte der Wert noch bei über 300 Übergriffen gelegen.

Die Tätergruppe lässt sich eingrenzen: Es handelt sich laut van der Maat in der Mehrzahl um junge, männliche und alkoholisierte Personen, die Widerstand leisteten. Viele von ihnen seien bereits zuvor polizeilich in Erscheinung getreten. Die Beamten würden bespuckt und geschlagen, bedroht und beleidigt, verletzt und gedemütigt.

Ruhestörer in Meiderich wurde aggressiv

In der Nacht zum Sonntag nahm die Polizei einen 41-jährigen Mann fest, der die Wohnung einer Bekannten (40) auf der Friedenstraße nicht verlassen wollte. Die Beamten nahmen den Mann mit, der dann auf der Straße randalierte. Als er gehen sollte, beschimpfte er die Einsatzkräfte. Dann schlug und trat er nach den Beamten, die leicht verletzt wurden. Beide blieben dienstfähig. Der renitente Duisburger musste gefesselt werden und kam zur Ausnüchterung ins Polizeigewahrsam.

Ein weiterer Fall von Widerstand gegen Polizeibeamte ereignete sich in Meiderich. Ein Duisburger (43) weigerte sich am Samstagmorgen gegen 6 Uhr mehrfach, die Musik in seiner Wohnung auf der Sommerstraße leiser zu drehen. Als der Nachbar entnervt die Polizei alarmierte, war der Mann gegenüber den Beamten uneinsichtig und aggressiv. Bei seiner Festnahme leistete er heftigen Widerstand, die Beamten blieben unverletzt.

Das berichtete NRW-Innenminister Ralf Jäger gestern bei der Vorstellung erster Zwischenergebnisse im Rahmen der Studie „Gewalt gegen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte“. 18.443 Beamte hatten teilgenommen – fast die Hälfte aller Polizisten in diesem Bundesland. Für 2012 sind in NRW 5982 Vorfälle verzeichnet, bei denen es zu Straftaten gegen Polizisten gekommen ist. Über 1800 Polizisten wurden im Einsatz verletzt, 15 sogar so schwer, dass sie für Tage und sogar Wochen dienstunfähig waren.

Täter sind oft jung und alkoholisiert

Auch für die Duisburger Polizei liegen Verletztenzahlen vor: In 2011 gab es bei 244 Vorfällen einen Schwerverletzten sowie 16 Leichtverletzte, die dienstunfähig waren. Hinzu kommen 87 Leichtverletzte, die weiterhin ihren Dienst ausüben konnten. In 2012 gab es 193 Vorfälle, dabei wurde ein Polizist schwer verletzt. Es gab zwölf Leichtverletzte, die dienstunfähig wurden und 44, die leicht verletzt wurden und weiter ihren Dienst ausüben konnten. Eine genaue Aufschlüsselung für die ersten elf Monate in 2013 liegt bislang nicht vor.

Oft eskaliere die Situation in den Fällen, wenn die Polizei wegen häuslicher Gewalt oder nächtlichen Ruhestörungen ausrücken würde, so van der Maat. Ein solcher Fall ereignete sich erst am vergangenen Wochenende im Dellviertel: In der Nacht auf Sonntag nahm die Polizei einen 41-jährigen Mann fest, der die Wohnung einer Bekannten (40) auf der Frieden-straße nicht verlassen wollte. Die Beamten nahmen ihn dann dennoch mit, daraufhin randalierte er auf der Straße und beschimpfte er die Einsatzkräfte. Dann schlug und trat er nach den Beamten, die leicht verletzt wurden. Beide blieben dienstfähig. Der renitente Duisburger musste gefesselt werden und kam zur Ausnüchterung ins Polizeigewahrsam.