Duisburg. Der Hafen hat Duisburg und die Region geprägt. Er ist ein wichtiger Arbeitgeber, hat die Stadt in der Welt bekannt gemacht und gehört in den vergangenen Jahren zu den Erfolgsgeschichten des Strukturwandels. Besucher aus aller Welt schauen sich Logistikkonzepte vom Hafen ab. Zehn wissenswerte Fakten.
Wer sich mit dem Duisburger Hafen beschäftigt, lernt viel über die Stadt: Historisch, wirtschaftlich und über die Identität. Zehn interessante Fakten.
Größter Binnenhafen der Welt
Die Ursprünge des Hafens liegen in Ruhrort und gehen auf das Jahr 1665 zurück. Der Duisburger Hafen gilt auch heute noch mit seiner Fläche von 13,5 Quadratkilometern als größter Binnenhafen der Welt. Mit Hilfe von so genannten Küstenmotorschiffen besteht eine direkte Anbindung an die Seewege (Short Sea Schifffahrt). Das ist einzigartig für einen Binnenhafen.
Wirtschaftlicher Erfolg
159,8 Mio. Euro betrug der Umsatz der duisport-Gruppe im vergangenen Jahr.
Nicht nur Hafenverwalter
Unter dem Dach der duisport-Gruppe versammeln sich drei Geschäftssegmente (Infra- und Suprastruktur, Verkehr und Logistische Dienstleistungen sowie Verpackungslogistik) und mehrere Tochterunternehmen. Darunter mit der „Duisburger Hafen AG“ die Eigentümerin und Managementgesellschaft des Hafens. „Duisport logport“ und „Logport ruhr“ betreiben als so genannter Full-Service-Anbieter das Ansiedlungsmanagement und die Entwicklung von Logistikimmobilien im gesamten Ruhrgebiet. Doch längst hat sich „Duisport“ weitere Geschäftsfelder erschlossen, indem etwa über Tochterfirmen Logistikkonzepte entwickelt werden, der Hafenverwalter selbst Hallen im Hafen baut und diese vermietet, Konzepte für Verpackungslogistik und logistische Dienstleistungen anbietet oder mit „Duisport rail“ ein öffentliches Eisenbahnverkehrsunternehmen betreibt, das etwa Güter über die Schiene weitertransportiert.
Öffentliche und private Häfen
Der Duisburger Hafen teilt sich in einen öffentlichen Hafenbereich und so genannte Werkshäfen auf. So kommen die Rohstoffe, beispielsweise Erz und Kohle, die Thyssen-Krupp weiterverarbeitet, im Hafen Schwelgern in Marxloh an. Auch HKM betreibt einen Werkshafen. Insgesamt gibt es 21 öffentliche Hafenbecken. Zudem gibt es acht private Werkshäfen. In den Werkshäfen werden vor allem Massen- und Schüttgüter verarbeitet, beispielsweise importierte Kohle.
Massengüter rückläufig
Insgesamt wurden auf allen drei Verkehrsträgern, also Schiff, Lkw und Bahn, im vergangenen Jahr im Duisburger Hafen 110 Mio. Tonne Güter umgeschlagen. Das ist ein Minus von zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 63,3 Mio. Tonnen entfielen dabei auf die Duisport-Gruppe. Das ist ein Minus von einem Prozent im Vergleich zu 2011. Der Containerumschlag wächst hingegen. 2012 wurde 2,6 Mio. TEU umgeschlagen. Das entspricht einem Plus von vier Prozent. TEU steht für „Twenty Foot Equivalent Unit“ und ist das Standardmaß, in dem mit Containern gerechnet wird.
Die Geheimnisse des Containers
Was in den Containern steckt, wissen nur die direkt am Transport beteiligten Unternehmen, beispielsweise die Binnenschiffer, Bahnoperateure oder die Terminalbetreiber. Befördert wird alles, beispielsweise Schuhe, Lebensmittel oder Fernseher.
Die Verkehrswege
Der Duisburger Hafen ist ein so genannter trimodaler Hafen, das heißt, die Waren werden vom Schiff auf die Schiene oder den Lkw umgeschlagen. Natürlich funktionieren die Wege auch in andere Richtungen. Duisburg ist wegen seiner Lage der bedeutendste Hinterland-Hafen für die großen Seehäfen wie Zeebrügge, Antwerpen und Rotterdam. Experten sprechen von einem „Hinterland-Hub“.
Der Verkehr und die Folgen
20 000 Schiffe und ebenso viele Züge fahren pro Jahr den Duisburger Hafen an. Wegen der erhöhten Verkehrsbelastung haben sich in Friemersheim und Rheinhausen Bürgerinitiativen gegründet. Sie monieren, dass die Lastwagenfahrer Ausweichstrecken suchen und damit auch Straßen befahren, die für den Schwerlastverkehr nicht vorgesehen sind. Die Stadt und Duisport denken nun über Fahrbahnverengungen und einen „Blitzer“ nach, damit sich die Brummis an die vorgesehenen Strecken halten.
Großer Arbeitgeber
Im Duisburger Hafen arbeiten über 16.000 Menschen. Rund 25.000 weitere Jobs sind vom Hafen abhängig.
Zukunftsperspektive
Da der Flächenbedarf für Logistik auch künftig steigt, es im Duisburger Hafengebiet aber nur noch wenige Freiflächen gibt, expandiert duisport auch in der Region, beispielsweise in Kamp-Lintfort. Auf einer Gesamtfläche von 30 ha wird hier auf der ehemaligen Kohlenlagerfläche das neue Logistikzentrum Logport IV entstehen.