Duisburg. . Sie haben mächtig Dampf unter Deck, pusten aber auch eine Menge Abgas in die Atmosphäre: die Rhein-Schubschiffe, die die Stahlwerke in Duisburg mit Kohle aus Rotterdam versorgen. Jetzt wird in der Flotte modernisiert. Drei Schubschiffe der ThyssenKrupp-Reederei haben gar ein Umwelt-Zertifikat.
Sie sind stark, sie sind fleißig, sie sind die idealen Mitarbeiter für die Stahlindustrie: die Schubschiffe, die zwischen Rotterdam und Duisburg pendeln mit allen, was ein Hochofen braucht, nämlich Kokskohle und Erz. Nun legen sie sich einen weiteren Vorzug zu: Sie werden zunehmend sauberer.Schon vor einigen Wochen hatte die Imperial-Reederei gemeldet, dass sie zwei ihrer Rhein-Giganten, „Herkules XII“ und „Herkules XIV“, mit neuen und umweltfreundlicheren Antrieben ausgerüstet hat. Beide Schiffe sorgen für die Versorgung der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (HKM).
Modernisierungsnachricht kommt aus den Niederlanden
Die nächste Modernisierungsnachricht kommt aus den Niederlanden, von der Reederei Veerhaven in Brielle. Und betrifft Duisburg unmittelbar. Denn die Reederei gehört zum Thyssen-Krupp-Konzern, ihre Boote fahren seit 1967 an 365 Tagen im Jahr vom Erzhafen Europoort an der Nordseeküste zum Werkshafen in Schwelgern und auch zum Hafen von HKM.
Insgesamt verfügt das Logistikunternehmen über eine Flotte von acht eigenen und drei gemieteten Schubschiffen, einem Hafen-Schubschiff, 115 eigenen und angemieteten Schubleichtern sowie zwei Inspektionsbooten.
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„,Veerhaven IV’ hat – ebenso wie zuvor schon unsere Schubboote ,Veerhaven X’ und ,Veerhaven XI’ - das so genannte Green Award Zertifikat erhalten“, erklärt Horst Steinhoff, Geschäftsführer von Thyssen-Krupp Veerhaven. Der Grund: Das Boot neue zeichne sich durch niedrigen Gasöl-Verbrauch und entsprechend geringen CO²-Ausstoß aus. Steinhoff: „Dass unsere Wahl auf ein solches Schiff gefallen ist, verdeutlicht, welchen hohen Stellenwert ein nachhaltiger Umgang mit unseren Ressourcen für Veerhaven besitzt.“
Insgesamt habe die Veerhaven-Flotte ihren Gasöl-Verbrauch in den vergangenen fünf Jahren deutlich senken können und dadurch eine CO²-Einsparung von rund sieben Prozent erreicht. Gemeinsam mit der Technischen Universität Delft untersucht das Unternehmen derzeit Möglichkeiten, die Flotte unter anderem hinsichtlich Energieeffizienz, Hydrodynamik und Umweltschutz weiter zu optimieren.
Neun Kajüten und ein Fitnessraum
Das neue Schiff ist 40 Meter lang, 15 Meter breit und hat einen Tiefgang von 1,75 Meter. Es verfügt über drei äußerst robuste rund 1900 PS starke Motoren. Bis zu sechs gefüllte Schubleichter mit einem Fassungsvermögen von je rund 2800 Tonnen kann der Kraftprotz den Rhein hinauf nach Duisburg bringen - insgesamt ist so ein Verband dann mehr als 250 Meter lang. Für die sieben Besatzungsmitglieder gibt’s neun Kajüten und einen Fitnessraum.