Duisburg.

Die Volksbank Rhein-Ruhr macht aus sechs ihrer 22 Geschäftsstellen SB-Standorte. Betroffen ist vor allem Duisburg, aber auch Mülheim mit einer Niederlassung. Als Begründung angegeben wird der niedrige Zinssatz, der zu niedrigen Erträgen führt, wie auch die Konkurrenzsituation in der Branche.

Wie der klassische Einzelhandel stecke sei man „eingezwängt“ zwischen Online-Banken und Billiganbietern. Zugleich wolle man weiterhin qualifizierte Beratung anbieten, erklärte Volksbank-Vorstandssprecher Thomas Diederichs gestern. Daher baue man kein Personal ab, sondern verstärke die verbleibenden Filialen.

Suchten 2007 noch 38 % der Bankkunden mindestens einmal jährlich ihre Filiale auf, seien es fünf Jahre später nur noch 26 % gewesen, erklärte Diederichs weiter: „Das Verhalten der Kunden hat sich deutlich verändert.“ Telefon- und Online-Banking werden immer populärer. Auch sei angesichts des Bevölkerungsrückgangs in Duisburg Wachstum immer schwieriger.

Zahlreiche Filialen geschlossen

Ende November schließt die Volksbank daher ihre Filialen in Friemersheim, Wanheimerort, Neumühl und Ruhrort. Die Geschäftsstelle Vierlinden wird im Januar kommenden Jahres nach Aldenrade verlegt. Zugleich werden die Teams in anderen Filialen personell verstärkt, ebenso der telefonische Bank-Service. „Es findet kein Personalabbau statt.“ Und Diederichs verspricht auch: „Die Bargeldversorgung stellen wir sicher.“ Wie die technische Ausstattung der SB-Standorte aussehen wird, steht noch nicht fest.

Sehr vorsichtig äußerte sich die Volksbank-Spitze auch zum geplanten Neubau der Zentrale an der Düsseldorfer Straße/ Börsenstraße in der Innenstadt.

Zwar habe das derzeitige Bankgebäude, erbaut mit den Mitteln der 50er Jahre, allenfalls noch „morbiden Charme“, sagte Diederichs, und sei auch technisch keinesfalls mehr auf der Höhe: „Das ist keine artgerechte Haltung mehr.“ Sogar der Denkmalschutz habe sich „weinend abgewandt“. Daher prüfe man sehr sorgfältig die Alternativen, auch durch einen externen Gutachter ohne regionale Verbindungen: Neubau am alten Standort oder auf der „grünen Wiese“ (etwa im Businesspark Asterlagen) oder Revitalisierung des bestehenden Altbaus. Neubau sei nach wie vor die beste Möglichkeit, biete optimale Prozessabläufe und die Möglichkeit, eine Tiefgarage zu bauen für Kunden und Mitarbeiter. „Wir rechnen aber ganz genau“, erklärte Volksbank-Vorstand Oliver Reuter. Eine Entscheidung falle daher erst in ein paar Monaten, ein Bauantrag für die neue Volksbank-Zentrale sei jedenfalls noch nicht gestellt.