Duisburg. .
Krise ist woanders: Die Volksbank Rhein-Ruhr hat in Zeiten der Finanzkrise ihre Kundenzahl gesteigert, neue Mitglieder an sich gebunden und beschert ihren Eigentümern eine Traumrendite.
Sechs Prozent Dividende gibt es für die Mitglieder des genossenschaftlichen Kreditinstituts. 3000 neue Kunden habe man im vergangenen Jahr gewinnen können, dazu 1300 neue Mitglieder, erläuterte Vorstandsvorsitzender Hans Weber am Mittwoch bei der Vorstellung der Bilanzzahlen für 2010. Auf 72 000 Kunden kommt die in Duisburg, Mülheim, Oberhausen und Ratingen-Lintorf tätige Volksbank Rhein-Ruhr aktuell.
„Unser Geschäftsmodell hat sich in der Krise hervorragend bewährt“, blickte Weber auf die zurückliegenden Jahre zurück. Die hohe Zahl neuer Kunden wertete er als Anerkennung von „Sicherheit, Seriosität, Nähe und Nachhaltigkeit“, die man seit 114 Jahren pflege.
"Die Wirtschaft brummt"
„Die Wirtschaft brummt“, erläuterte Vorstand Carsten Soltau die Erfolgszahlen fürs letzte Jahr. Die Bilanzsumme sei um 3,9 Prozent auf 1,26 Mrd Euro gestiegen, vor allem wegen der verstärkten Nachfrage gewerblicher Kunden nach neuen Krediten: „Wo 2009 noch Hoffen, Bangen und Zaudern waren, wird jetzt investiert.“ Bei gewerblichen Neukrediten habe die Volksbank 2009 mit 167 Mio Euro einen neuen Rekord erreicht. Soltau gestern: „Das Thema Kreditklemme will ich an dieser Stelle damit offiziell begraben.“ Das Ergebnis für 2009 bezifferte er mit 9 Mio Euro.
Trotz der mit Blick auf die Zukunft vorsichtigen Geschäftspolitik wollen Vorstand und Aufsichtsrat der Anfang April tagenden Vertreterversammlung der Volksbank eine sechsprozentige Dividende vorschlagen.
Wie bereits im Vorjahr kritisierte Weber bei der Bilanz-Vorstellung sowohl die Berliner als auch die Brüsseler Politik, die nicht zwischen Regionalbanken wie den Genossenschaftsbanken und Banken mit Schwerpunkt Globale Märkte unterscheide. Ausdrücklich befürwortete der Volksbank-Chef „Kontrolle und Bestrafung von Hasardeuren“, verurteilte aber, dass „solide Institute mittelständischer Prägung“ nicht vor „unnötiger Bürokratie und zusätzlichen Kostenlasten“ bewahrt würden: „Vielleicht ist es einfacher, pauschal über ,die Banken’ zu sprechen, als zwischen guten und schlechten Banken zu unterscheiden.“