Duisburg. .
Die Apotheken-Notdienste im Bereich Nordrhein, zu dem Duisburg gehört, werden zum 1. Januar 2014 umstrukturiert. Allen Kunden, die zu später Stunde dringend Medikamente benötigen, sollen dann zur nächstgelegensten Apotheke geleitet werden – die kann für Bewohner von Randlagen auch in Nachbarstädten liegen. Bisher wurde die Notdienstzone ausschließlich über die Stadtgrenzen definiert.
Ab Januar noch 118 Apotheken
Grund für diese Änderung ist der fortschreitende Rückgang der Apothekenzahl. Der ist zwar vor allem in ländlicheren Gebieten zu beklagen. „Aber es steht schon fest, dass auch in Duisburg zum 1. Januar fünf weitere Apotheken schließen werden“, sagt Hans-Joachim Krings-Grimm, Vorsitzender und Sprecher des Duisburger Apothekerverbandes. Die Zahl wird sich von jetzt 123 auf 118 Apotheken reduzieren. Im gesamten Kammerbezirk waren es in den vergangenen fünf Jahren sogar rund 100.
„Für uns wird sich durch diese Reform wenig ändern“, erläutert Krings-Grimm. Soll heißen: Es wird weiter bei 16 bis 17 Notdiensten pro Jahr für jeden Duisburger Apotheker bleiben. Vorteile hat das aber für dünner besiedelte Gebiete. „Es gibt Apotheker in der Eifel, die hatten bis zu 110 Notdienste im Jahr. Sie werden deutlich entlastet“, weiß Krings-Grimm.
Zwischen fünf und 70 Kunden bedienen in einer Nachtschicht die Notklingel an der Pforte. Damit sich dieses Angebot rechnet, erhalten Apotheker seit 1. August 2013 eine Vergütung von 250 Euro pro Notdienst, die aus einem gesonderten Fonds gezahlt werden. „Bekommen haben wir bislang noch nichts. Wir rechnen Ende Oktober mit den ersten Auszahlungen“, stellt der Verbandsvorsitzende klar.
So finden Sie die Notdienst-Apotheken
Auf www.aknr.de können schon jetzt die Apotheken in der Umgebung gesucht werden. Ab Januar soll dort die nächstgelegene angezeigt werden. Auf www.apothekennotdienst-nrw.de wird ab Januar eine landesweite Liste mit alle Notdienst-Apotheken veröffentlicht.
Die Notdienst-Hotline: ist unter 0800 / 0022833 zu erreichen. WAZ und NRZ veröffentlichen die Notdienste der Apotheken im Lokalteil. Weitere Informationen finden Sie in den Apotheken oder den dortigen Aushängen.
Viele Informationswege für die Kunden
Die Kunden werden über viele Wege über das Notdienstangebot informiert. Dazu gehört natürlich der Aushang in jedem Apothekenfenster, doch die Apothekerkammer Nordrhein setzt verstärkt aufs Internet als Informationsquelle. Auf der Seite www.aknr.de können Patienten nach der Eingabe ihres Wohn- oder Standortes die Adresse der am nächsten gelegenen Notdienst-Apotheke erfahren. „Für Walsumer könnte die künftig auch mal in Dinslaken liegen, für Duisserner in Mülheim oder für Homberger in Moers“, schildert Krings-Grimm einige Beispiele. Auf der Homepage www.apothekennotdienst.nrw.de wird ab Januar ein Überblick über alle diensthabenden Apotheken des Abends in ganz NRW veröffentlicht.
„Mit dieser Neuordnung schaffen wir zukunftsfähige Strukturen. Wie bisher hat die Patientenversorgung höchste Priorität“, sagt Lutz Engelen, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein. Er fügt hinzu, dass sich die maximale Entfernung zur nächstgelegenen Notdienst-Apotheke nicht verändern werde.