Zum ersten Mal hat die Stadt gestern einen Plan vorgelegt, der gleichzeitig den alten Baumbestand sowie die neuen Pläne für die Mercatorstraße, den Gebäuderiegel und den Bahnhofvorplatz veranschaulicht.
Dass die Dilemma laut Stadtplaner: Sämtliche Planung in dem Bereich, die seit der Debatte um das „Multi Casa“ angestoßen wurden, lassen sich mit dem Erhalt der Platanen nicht vereinbaren. Das gelte sowohl für die neuen Gebäuderiegel als auch für die Bahnhofsplatte.
Das Gebäude könne man wegen der Autobahn nicht weiter verschieben und auch nicht weiter verschlanken. Mit der Breite von 16,80 Meter sei „die wirtschaftliche Untergrenze“ erreicht, zudem müssten arbeitsschutzrechtliche Aspekte berücksichtigt werden, sagte Stadtplaner und Verkehrsexperte Axel Brenner.
Der neue Mittelstreifen der Mercatorstraße wiederum ließe sich aber auch nicht auf die bestehende Baumreihe verschwenken. „Dort bewegen sich in der Spitze bis zu 700 Fußgänger in der Stunde, zudem ist die Straße für die DVG eine Hauptschlagader. Dort fahren jeden Tag 900 Busse. Das alles müssen wir mit dem fließenden Verkehr unter einen Hut bringen“, sagt Brenner. Die Straße soll zwar nur zweispurig werden, Busse bei Stau aber auch über den Fahrradstreifen fahren dürfen. Müssten Bäume stehen bleiben, müsste man umplanen - zu Lasten der Verkehrsführung und der Funktionalität.
Das geplante Gebäude sei auch im Foster-Plan verankert, als Rahmen für den Charakter des Platzes. „Die Planungen sind schön aufeinander abgestimmt und ergeben damit ein großes Ganzes“, sagte Beatrice Kamper, stellvertretende Leiterin des Planungsamtes. Der Umbau der Straße sei darin „nur ein Bausteinchen“, könne sich letztlich aber sogar auf die Fördermittel für die Bahnhofsplatte auswirken. Unabhängig von den Investoren will man den Ausbau des Platzes und der Straße im Jahr 2015 angehen. „Die Fördermittel sind zugesagt, das Geld im Haushalt eingeplant.“
Ein Bürgerbegehren für den Platanen-Erhalt könnte folglich nicht nur ein „Bausteinchen“ wackeln lassen, sondern die gesamte Gestaltung in dem Bereich ins Wanken bringen. Laut OB Link könne sich das Begehren aber auch nur gegen einen Teil des Fällbeschlusses richten. „Wie es das Gesetz verlangt, werden wir die Initiative natürlich weiter beraten und ein Bürgerbegehren entsprechend auf Zulässigkeit prüfen und es begleiten.“
Die Bürgerinitiative will sich zunächst intern beraten und dann auch Ende der kommenden Woche öffentlich mit Interessierten über das weitere Vorgehen diskutieren.