Duisburg. .

Ein Großer der Bundespolitik war wieder zu einem Wahlkampfauftritt in Duisburg zu Gast. „Wir müssen vorher umstellen, Jürgen ist einfach zu groß für diese Bühne“, bat der Moderator der Veranstaltung auf dem König-Heinrich-Platz die Zuschauer um Geduld. Knapp 100 werden es gewesen sein. Mehr als doppelt so viel wie bei Renate Künast. Nun, Jürgen ist halt größer.

Was Trittin, Fraktionschef der Grünen und Spitzenkandidat für die Bundestagswahl, bei einer Regierungsbeteiligung der Partei umsetzen möchte, erklärte er vor drei Tagen noch im TV-Duell. Das Programm der Grünen hatte vor Trittins Auftritt auch noch der Duisburger Direktkandidat Matthias Schneider angeschnitten. So musste sich der Bundespolitiker nicht auf den bierernsten Vortrag des Wahlprogramms beschränken, sondern konnte Entertainer-Qualitäten beweisen. Der Gegner beim Kampf um einen höheren Spitzensteuersatz zum Beispiel sei die FDP, man wisse ja, „das ist der Mensch aus dem fröhlichen Weinberg, Herr Brüderle“. Und Kanzlerin Angela Merkel, die gerne ihre Kompetenz in Sachen Schuldenabbau hervorkehre, sei gar keine „schwäbische Hausfrau aus der Uckermark“, warnte Trittin. Schließlich würden bald ein Fünftel der aktuellen Staatsschulden allein aus der Amtszeit Merkels stammen.

Diskussion im Anschluss an Auftritt

Im Anschluss an seinen Vortrag stieg Trittin noch in die Diskussion mit den Zuhörern ein. Doch gleich die erste Nachfrage zur Position der Partei im Syrien-Konflikt – ein Thema, das Trittin zuvor selbst angesprochen hatte – wurde nicht beantwortet. Dazu biete man am heutigen Donnerstag in der Alten Feuerwache eine Veranstaltung an. Leider ohne Trittin, er hätte sicher noch ein paar gute Sprüche gehabt.