Duisburg.
Die Ferien sind zu Ende, die Wahlkämpfer in den Startlöchern: Ab heute präsentieren sich vereinzelt Parteien an Infoständen, hängen Plakate auf, führen Gespräche, verteilen Flyer und Flugblätter. Doch die Wahlkampfmaschine läuft noch nicht auf vollen Touren, denn teilweise kommen die Druckereien nicht nach. Doch bis zum Wahltag am 13. Mai bleiben gerade einmal vier Wochen, um Kandidaten und Wahlprogramm bekannt zu machen.
„Es ist kein Wahlkampfstart im klassischen Sinne“, erklärt SPD-Geschäftsführer Jörg Lorenz, „eher ein ,Soft-Start’.“ Noch fehlen die kunststoffbeschichteten Plakate, weil es hierfür nur wenige Hersteller gibt. Die Flugblätter kommen „nach und nach in der nächsten Woche“. Lorenz rechnet damit, dass die Spitzenkandidatin und Ministerpräsidentin Hannelore Kraft nach Duisburg kommen wird, sicher ist bereits EU-Parlamentspräsident Martin Schulz. „Es wird in erster Linie ein Straßenwahlkampf sein.“ Auf jeden Fall soll im kurzen Landtagswahlkampf auch Werbung für Sören Link gemacht werden, der am 17. Juni Oberbürgermeister von Duisburg werden möchte.
"Klassischer Wahlkampf"
Die Christdemokraten werden in den kommenden vier Wochen bis zur Wahl auf den „klassischen Wahlkampf“ setzen, wie der stellvertretende Vorsitzende der Kreis-CDU, Peter Ibe, erläutert. Vereinzelt wird es schon an diesem Wochenende Info-Stände geben. Doch richtig los gehe es erst in der kommenden Woche. „Wir erwarten in Duisburg die Bundesministerin Annette Schavan, die Ministerpräsidentin von Thüringen, Christine Lieberknecht, Bundestagspräsident Norbert Lammert und den CDU-Generalsekretär von Nordrhein-Westfalen, Oliver Wittke.“
Die FDP wird heute auf der Königstraße in der Stadtmitte ihren ersten Informationsstand zur Landtagswahl aufstellen. Geschäftsführer Thomas Wolters wartet allerdings auch noch auf Material. „Für die großen Plakate wurden uns elf Standorte genehmigt“, so Wolters. Die Plakate haben als einziges Motiv den Hoffnungsträger der Partei in NRW, Christian Lindner. Als Werbematerial setzt die FDP auf das Übliche: Einkaufswagen-Chips, Kugelschreiber, Luftballons und Lollis für Kinder. Am 24. April wird NRW-Generalsekretär Joachim Stamp kommen.
In jedem Wahlkreis sechs Direktkandidaten
Der Kreiswahlausschuss hat über die Zulassung der Direktkandidaten der vier Duisburger Landtagswahlkreise entscheiden. Beschlossen wurde einstimmig, in allen Wahlkreisen die Vorschläge von CDU, SPD, Bündnis 90/Grüne, der FDP, der Partei Die Linke und der Piratenpartei zuzulassen. Damit können die Wähler am 13. Mai unter jeweils sechs Kandidaten per Erststimme auswählen.
Am Sonntag werden die Duisburger Grünen den Wahlkampf einläuten: Mit Claudia Roth kommt wie berichtet die Bundesvorsitzende, um sowohl die Landtagswahl wie auch die Parteifreundin Ingrid Fitzek zu unterstützen, die bekanntlich als Kandidatin für die Oberbürgermeister-Wahl am 17. Juni nominiert wurde. Wahlkampfmanagerin Susann Ulbricht: „Wir haben unser Programm zur Landtagswahl 2010 upgedatet. Die Wahlkampfplakate werden am Sonntag ebenfalls vorgestellt und ab der nächsten Woche aufgehängt.“ Am kommenden Donnerstag wird NRW-Spitzenkandidatin Sylvia Löhrmann mit Ingrid Fitzek auf dem Bauernmarkt auf der Königstraße um Stimmen werben. Jürgen Trittin wird am 10. Mai in Duisburg erwartet
An der Geschäftsstelle der Duisburger Linken traf am Freitag ein Lieferwagen mit 2500 Plakaten ein, wie Pressesprecher Horst-Werner Rook erklärte. „Wir haben vier Themenplakate zu Millionärssteuer, Kita-Plätzen, Sozialticket und Löhnen.“ Eine Woche werde es wohl dauern, bis alle Plakate hängen. Außerdem werden rund 100 000 Zeitungen, Flyer und Flugblätter in Duisburg verteilt. „Am Donnerstag vor der Wahl wird die Abschlusskundgebung mit Oskar Lafontaine und Sarah Wagenknecht in Duisburg sein.“
Wahlkampf im Internet
Die Piraten gelten zwar als Internet-Partei, doch auch sie setzen beim Wahlkampf auf die klassischen Mittel wie Infostände, Plakate und Flyer. „Am Wochenende wird über das Wahlprogramm auf dem Parteitag entschieden, so dass wir erst kurzfristig die Flyer mit den Programmschwerpunkten drucken lassen können“, so Pressesprecher Hans-Peter Weyer. „Natürlich setzen wir beim Wahlkampf auch aufs Internet, sind bei Facebook, Twitter und mit unserer neu gestalteten Seite für Duisburg vertreten. Neben den etablierten Parteien sind wir die einzige, die mit vier Direktkandidaten antreten wird.“