Duisburg.

Das Interesse am Tag des offenen Denkmals, der seit 1993 an jedem zweiten Sonntag im September bundesweit stattfindet und erneut Tausende Interessierte auch nach Duisburg locken wird, ist riesig. „Einige unserer Veranstaltungen sind schon ausgebucht“, sagt Anne Rösel, Mitarbeiterin bei der Unteren Denkmalbehörde und Organisatorin des Duisburger Programms.

So sind die beiden Führungen durch das Pumpwerk Schmidthorst in Hamborn ebenso komplett belegt wie die Begehung der Bliersheimer Villen in Rheinhausen. Gerade an letzterem Ort wird aber dennoch ein Riesenandrang erwartet, weil das Ensemble der alten Bauten an der Villenstraße auch von außen betrachtet ein echter Hingucker ist und daher zu den zentralen Anlaufpunkten des Denkmaltages zählt.

Private Denkmalbesitzer machen mit

„Die Öffentlichkeit soll durch diesen Tag für die Themen Denkmalschutz und -pflege sensibilisiert werden“, so Dr. Claudia Euskirchen, die Leiterin der Unteren Denkmalbehörde. Es sei toll, wie viele private Denkmalbesitzer stets mitmachen und das bunte Angebot dadurch überhaupt ermöglichen würden. Das diesjährige Motto lautet: „Jenseits des Guten und Schönen – unbequeme Denkmäler“. Eigentlich wolle man an einem solchen Tag ja stets das Positive und Schöne in den Vordergrund rücken, so Euskirchen. Und „unbequem“ erzeuge beim ersten Hören ein gewisses Unbehagen. „Wir wollen aber zeigen, dass vermeintlich unbequeme Denkmäler dennoch bezaubernde, wunderbare Orte sein können.“

Noch einige wenige freie Plätze gibt es derzeit noch für die 27-Kilometer-Radtour, die ab 10 Uhr vor dem Hauptbahnhof beginnt. Unter der Führung von Dr. Euskirchen und Andreas Miadowicz wandeln maximal 25 Teilnehmer auf ihrem „Strampelpfad“ über fünf Stunden auf den Spuren der Denkmäler. Über Duissern, Ruhrort und Homberg endet die Tour in Friemersheim. „Eine Anmeldung dafür ist zwingend erforderlich“, so Anne Rösel (0203/283 44 32).

Eine mit Spannung erwartete Premiere wird es an diesem Sonntag auch geben: Denn erstmals ist das Katharinenkloster unter dem Neubau des Stadtfensters (Steinsche Gasse) für die Öffentlichkeit zugänglich. Insgesamt vier Führungen werden Stadtarchäologe Dr. Thomas Platz und sein Team vor Ort anbieten: 10.30, 11.30, 14 und 15 Uhr (Treff vor dem Neubau). Die Organisatoren rechnen mit einem großen Andrang. „Wir werden uns in Kleingruppen aufteilen müssen, weil in die drei Kellerräume nur zwischen 10 und 15 Personen gleichzeitig hineinkönnen“, stellt Platz klar. Die Besucher müssten also bei dem erwarteten Besucheransturm Wartezeiten in Kauf nehmen. Diese Geduldsproben sollen aber mit spannenden Geschichten zur Geschichte der Stadt und des Katharinenklosters überbrückt werden.