Duisburg..
Kai Gottlob ist „Kind der Stadt“ und hat als Dokumentarfilmer gerade im Umgang mit historischem Duisburg-Material ein Gefühl dafür entwickelt, „was Duisburg im Bomben-Inferno des Kriegs verloren hat: sein historisches Herz“. Seitdem die Reste dieses Herzens von den Archäologen freigelegt werden, hat der 56-Jährige über das Wohnhaus Gerhard Mercators recherchiert und, wie berichtet, für seine Idee zum Wiederaufbau sofort Oberbürgermeister Sören Link gewonnen.
Wobei Gottlob an den Wiederaufbau des Ensembles aus Mercators Wohnhaus, Torbogen und Bürgermeisterhaus an der Oberstraße denkt, die vor 1566 gebaut worden und in den 1920er Jahren weitgehend verschwunden sind – die Reste wurden dann in der Nachkriegszeit platt gemacht, so Gottlob.
Historische Bedeutung Drei Bausteine für eine „seriöse Rekonstruktion“ hat er bereits zusammen: Die Fundamente, die bei den Ausgrabungen zum Vorschein gekommen sind, den Plan von Johannes Corputius, dem Schüler Mercators, der drei Jahre lang im Haus des weltberühmten Kartographen lebte, und ein Aufmaß aus den 20er Jahren.
Der allgegenwärtige Mercator
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Die Mercator-Skizze – zeigt das vermutete Antlitz des Kartographen Gerhard Mercator, der mit bürgerlichem Namen Gerard De Kremer hieß. Am 5. März 1512 wurde er in Rupelmonde geboren. 1552 siedelte er nach Duisburg über, wo er bis zu seinem Tode im Jahr 1594 lebte.Foto: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool
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Die Mercator-Schatzkammer – ist das neue Prunkstück im Kultur- und Stadthistorischen Museum im Innenhafen. Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
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Eine erste Version wurde im Jahr 1994 anlässlich des 400. Todestages von Gerhard Mercator eröffnet. Im März 2012 wurden die nochmals restaurierten und neu gestalteten Räumlichkeiten dann im Rahmen eines feierlichen Aktes der Öffentlichkeit übergeben. Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
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Zu den Blickfängen gehört die Projektion des Planeten Erde in einem abgedunkelten Raum und der davor platzierte „digitale Kartentisch“ (im Bild), der Mercators wichtigstes Lebenswerk zeigt: die Weltkarte von 1569 „ad usum navigantium“.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
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Die Westfalenkarte (Ausschnitt) hat Gerhard Mercator 1585 gezeichnet. Sie zeigt auch das Gebiet des heutigen Ruhrgebiets.
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Titelbild des "Atlas" von Gerhard Mercator. Auf dem Titel-Kupferstich: links Mercator, rechts Hondius
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Die Mercator-Globen – entstanden erstmals um 1540 und wurden meistens paarweise verkauft. Ein Exemplar zeigte die Erde, das andere den Himmel. Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
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Mindestens 22 Exemplare dieser Raritäten existieren heute noch.Foto Friedhelm Geinowski
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Genauso berühmt wie die Globen sind auch die Mercator-Weltkarten und -Atlanten.Foto: Franz Luthe
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Die Mercator-Medaille – hat die Sparkasse Duisburg als Gedenkprägung in diesem Jahr anlässlich des 500. Geburtstages von Gerhard Mercator vorgestellt. Doch auch die Deutsche Gesellschaft für Kartographie verleiht eine so genannte Mercator-Medaille. Damit werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich durch herausragende Leistungen große Verdienste um die Kartographie erworben haben.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
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Die Silber-Edition ist in ihrer Stückzahl auf 500 Exemplare beschränkt und die Gold - Edition ist auf 50 Ausführungen limitiert.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
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Der Mercator-Brunnen – steht auf dem Burgplatz vor dem Rathaus. Sein Bau war eigentlich für das Jahr 1871 geplant, doch wegen des Krieges 1870/71 verzögerte sich das Vorhaben. 1878 wurde er dann feierlich enthüllt.Foto: Friedhelm Geinowski
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Der Brunnen ist aus Sandstein gefertigt, die Höhe des Standbildes beträgt 2,5 Meter.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
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Das Mercatorhaus – ist ein Büro- und Geschäftsgebäude in der Innenstadt. EFoto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
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s feierte in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag und bildet das bauliche „Scharnier“ zwischen Königstraße und Averdunkplatz.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
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Einst thronten zwei steinerne Statuen über dem Eingangsbereich. Diese gingen leider verloren.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
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Das Mercator-Gymnasium – liegt in der Nähe der Grenze zwischen Dellviertel und Hochfeld in unmittelbarer Nachbarschaft zum Böninger Park. Die Schule setzt viele Schwerpunkte im naturwissenschaftlich-mathematischen Bereich.Foto Alexandra Umbach / fotoagentur-ruhr
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Und sie hat mit „Hackbrett“ eine erfolgreiche, mehrfach prämierte Schülerzeitung.Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
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Der Mercatorkreisel.Foto: Tom Thöne / WAZ FotoPool
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Mittlerweile gehört er der Vergangenheit an. Die wichtigste Verbindung zwischen Neudorf und Innenstadt wurde in 2012 abgerissen. Foto: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool
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Der Verkehr führt hier im Augenblick über eine provisorische Brücke. Direkt daneben wird ein neuer, breiterer Brückenzug gebaut. Dies ist nötig, weil die darunter verlaufende Autobahn 59 von vier auf sechs Fahrspuren (jeweils drei in Richtung Düsseldorf und Dinslaken) erweitert wird. Dieser frühere Knotenpunkt im Durchgangsverkehr wird nach seiner Fertigstellung völlig anders als bisher funktionieren.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
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Selbstverständlich ist auch eine Straße nach dem Kartografen benannt.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
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Der A59-Tunnel am Hauptbahnhof hat übrigens auch den Namen des berühmten Kartographen erhalten.
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Die Mercatorinsel – lässt sich wunderbar von der Friedrich-Ebert-Brücke zwischen Ruhrort und Homberg aus betrachten. Früher hieß sie Speditionsinsel. Die Firma Haniel ließ als Verbindung zwischen Brücke und Insel eine stählerne Treppenanlage bauen, die im Alltag aber nicht genutzt werden kann. Eigentlich sollte hier eine hochwertige Parkanlage entstehen, die in diesem Jahr eröffnet werden sollte. Das Projekt ist aber ins Stocken geraten. Foto: Stephan Eickershoff
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Spektakulärstes Ereignis auf der Insel im Mai 2010 die Performance „Global Rheingold“ mit der spanisch-katalanischen Theatergruppe La Fura dels Baus... Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
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...die anlässlich des Kulturhauptstadtjahres stattfand und Zehntausende Besucher anlockte.Foto: Friedhelm Geinowski/WAZFotoPool
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Das Mercator-Center – liegt in Meiderich am Rande der A 3, wurde 1997 eröffnet und lockt Tag für Tag laut Centermanagement rund 10 000 Kunden an.
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Auf einer Fläche von über 30 000 Quadratmetern beherbergt das Einkaufszentrum zahlreiche Einzelhandelsgeschäfte und Fachmärkte. Mehr als 1200 kostenlose Parkplätze stehen für alle Besucher zur Verfügung. Foto: Friedhelm Geinowski
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Das Mercatorzimmer – befindet sich in der ersten Etage des Rathauses. Hier werden die drei Goldenen Bücher der Stadt aufbewahrt.Foto: Friedhelm Geinowski
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Die Mercator-Ehrennadel – damit zeichnet die Stadt Jahr für Jahr verdiente Duisburger für ihr bürgerschaftliches Engagement aus. Foto: Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
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Die Mercator-Professur – mit ihrer Hilfe soll das wissenschaftliche Vermächtnis des berühmten Universalgelehrten aus dem 16. Jahrhundert wachgehalten werden. Zentrales Kriterium für die Vergabe der Mercator-Professur ist Weltoffenheit und Weitblick. Seit 1997 wird sie jährlich vergeben. Im Jahr 2005 wurde sie an Bundespräsident a.D. Richard von Weizsäcker vergeben. Foto: Stephan Eickershoff
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Die Mercator-Modellfluggemeinschaft – ist in Baerl beheimatet, wurde 1964 gegründet und zählt laut dem Vorsitzenden Kürt Bölke heute rund 60 Mitglieder, die mit ihrer Fernbedienung als Pilot fungieren.Foto: Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
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Die Mercator-Stiftung – ist eine der großen privaten Stiftungen in Deutschland. Sie verfolgt klar definierte, reformerische Ziele in den Themenfeldern Integration, Klimawandel und Kulturelle Bildung. Sie unterstützt finanziell zahlreiche Projekte. Auf Einladung der Stiftung sprach im März 2012 der Wikipedia-Gründer Jimmy Wales in der Salvatorkirche zum Mercator-Jubiläum. Foto: Udo Milbret/WAZ FotoPool
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Das Mercatorschiff – die „Gerhard Mercator“ gehört zur Weißen Flotte...Foto: Friedhelm Geinowski
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...und kommt regelmäßig bei Hafenrundfahrten zum Einsatz. Foto: Andreas Mangen
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Die Mercatorhalle – ersetzt ihre Vorgängerin seit 2007 und wurde kürzlich wegen akuter Brandschutzmängel gesperrt. Sie ist Heimat der Duisburger Philharmoniker.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
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Anfang 2005 wurde die alte Mercatorhalle abgerissen.Photo: Andreas Mangen / waz
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Fast 43 Jahre wurde Duisburgs gute Stube alt.Foto: Andreas Mangen / waz
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Das Mercator-Quartier – ist bereits geplant. Gegenüber dem Rathaus soll ein neues Wohnquartier entstehen.Foto: Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
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Das Mercator-Haus – befindet sich auf dem UniversitätsgeländeFoto: Friedhelm Geinowski
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Denn als damals das zum „Verwaltungsgebäude 3“ erweiterte Mercatorhaus abgetragen wurde, habe man wohl um die historische Bedeutung gewusst und es zumindest dokumentiert. Vom Ensemble gibt es sogar noch ein Foto, das Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts aufgenommen worden sein muss.
„Es wäre sträflich, es nicht zu versuchen“ „Das Ensemble wäre ein absolutes Schmuckstück“, sagt Gottlob. Die nächsten Schritte müssten eine technische Prüfung und eine Machbarkeitsstudie mit den zu erwartenden Kosten sein.
Neben OB Link hat er die Bürgerstiftung, die Vereinigung Pro Duisburg und den Lions-Club Mercator für die Idee gewonnen. „Es wäre sträflich, es nicht zu versuchen“, sagt Manfred Berns, Geschäftsführer der der Bürgerstifung. „Wieder nur eine Platte“ auf historische Funde – das könne es nicht sein. Auch viele WAZ-Leser begeistern sich für den Wiederaufbau.