Duisburg. Der Fund des Mercator-Anwesens durch die städtischen Archäologen wird die Entwicklung des geplanten Mercator-Quartiers gegenüber dem Rathaus erheblich verzögern. Möglicherweise müssen die Pläne für ein urbanes Wohnviertel auch umfassend überarbeitet werden.
Der Fund des Mercator-Anwesens durch die städtischen Archäologen wird die Entwicklung des geplanten Mercator-Quartiers gegenüber dem Rathaus erheblich verzögern. Möglicherweise müssen die Pläne für ein urbanes Wohnviertel auch umfassend überarbeitet werden.
„Es ist toll, dass wir das Mercator-Haus gefunden haben“, sagt Uwe Rohde. Zugleich macht der Chef des städtischen Immobilien Managements (IMD) aber auch deutlich, dass dieser Fund erhebliche Auswirkungen auf Entwicklung und Vermarktung des ehemaligen Schulareals zwischen Kuhlenwall, Post-, Ober- und Gutenbergstraße haben wird.
Archäologische Zone
Denn als künftige „archäologische Zone“ komme nicht nur die Fläche des Hauses des berühmten Kartographen in Frage, sondern auch die Nachbargrundstücke, wo unter anderem Reste eines Bürgermeister-Domizils freigelegt wurden. Rohde zu den Auswirkungen auf das bisher verfolgte Nutzungskonzept für das Areal: „Macht der Entwurf so noch Sinn oder müssen wir umplanen?“ An der Stelle des Mercator-Fundes mit einiger Sicherheit, denn dort war bisher eine höhere Blockbebauung vorgesehen, hinter der eher kleinteilige Wohnbebauung mit einer gestalterischen Note Altstadt geplant war.
Über den möglichen Zeitverzug konnte Rohde noch keine Angaben machen. Er schloss aber nicht aus, dass die Minderung der nutzbaren Fläche durch eine „archäologische Zone“ auch geringere Einnahmen beim Verkauf des Areals mit sich bringen könne. Auf jeden Fall wird das Grundstücksvergabeverfahren nicht im Frühjahr, wie bisher vorgesehen, sondern frühestens im Herbst, wenn nicht gar im Winter durchgeführt. An Investoren gebe es, so Rohde, keinen Mangel: „Wir haben mehrere ernsthafte Konkurrenten.“
Der allgegenwärtige Mercator
1/40
Viele qualifizierte Angebote
Auch für das Grundstück der Bibliothek an der Düsseldorfer Straße gibt es keinen Mangel an Interessenten, Rohde berichtet von „mehreren qualifizierten Angeboten“. Das Gebäude wird frei, wenn die Bücherei ins gerade entstehende „Stadtfenster“ an der Steinschen Gasse umgezogen ist. Bis Mitte Dezember mussten Investoren ihre Angebote beim IMD einreichen, jetzt werden sie geprüft. dabei geht es nicht nur um den Preis, der mindestens bei 5,6 Mio Euro liegen musste.
Ebenso wichtig sind laut IMD-Chef „städtebauliche Kriterien“ wie Nutzung, Architektur, Stellplätze und Einbindung in die Umgebung. Wünschenswert sei unter anderem eine Abstimmung mit dem geplanten Neubau der Volksbank Rhein-Ruhr auf der anderen Seite der Börsenstraße. Im März oder April könne der Rat über die Vergabe entscheiden.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.