Duisburg-Rheinhausen. . Reifen platt, Portemonnaie weg - ein Senior aus Rheinhausen wurde Opfer eines dreisten Trickdieb-Duos. Während der Mann den offenbar zuvor von den Tätern zerstochenen Reifen an seinem Wagen wechselte, stahlen diese die Brieftasche aus der Ablage. Der Duisburger Polizei ist die Methode bekannt.

Felix Neumann ist erschüttert und verärgert zugleich. Der 83-Jährige aus Rheinhausen ist kürzlich zwei Trickdieben auf den Leim gegangen. „Ich möchte, dass sie über diese Masche berichten, damit nicht noch mehr Menschen darauf hereinfallen“, erklärte der Senior im Gespräch mit der WAZ-Redaktion.

Was war geschehen? Neumann war in einem Geldinstitut in der Nähe des Rheinhauser Marktes, um Geschäftliches zu regeln. Kurz darauf fuhr er los, kam aber nur ein paar hundert Meter weiter bis zum Marktplatz. Dort stand ein Mann, der ihn wild gestikulierend darauf hinwies, dass etwas an seinem Auto nicht stimmen würde. „Er hat immer wieder auf meinen rechten Vorderreifen gezeigt“, so Neumann. Er stieg aus und blickte auf einen platten Reifen. Etwas abseits stand ein Kind und beobachtete die Szenerie. Sofort begann Neumann mit dem Reifenwechsel. Als er fertig war, stellte er fest, dass seine Brieftasche, die er in der Mittelkonsole seines Wagens abgelegt hatte, verschwunden war. Mit rund 60 Euro Bargeld. Und allen Papieren. Verschwunden waren aber auch der Mann und das Kind. „Ich bin mir sicher, dass sie mich durch den Schaden abgelenkt und dann bestohlen haben.“ Denn beim Händler stellte sich heraus, dass der Reifen mit einem Messer durchstochen worden war. „Ich hatte aber ein paar Tage vorher schon mal beobachtet, wie sich ein Kind an dem Ventil eines Autos zu schaffen machte, das vor einer Bank abgestellt war.“

Polizeisprecher Ramon van der Maat bestätigte, dass Diebe mit dieser Methode arbeiten. „Wir hatten vor einigen Monaten vergleichbare Fälle, jetzt häuft es sich wieder.“ Er rät Betroffenen, nach dem Aussteigen den Wagen sofort zu verriegeln oder mit dem Reifenwechsel so lang zu warten, bis die verdächtigen Personen verschwunden sind. Manchmal geben Täter auch vor, Hilfe zu brauchen. Wichtig: nie den eigenen Wagen aus den Augen verlieren.