Duisburg.

Die Tage der geschichtsträchtigen, aber bröckelnden Gitter-Fassade an der Kaufhof-Galeria in der Innenstadt dürften gezählt sein. Die Duisburger Denkmalbehörde stellt sich nicht gegen den Abriss-Antrag der Metro-Eigentümer-Immobiliengesellschaft.

Schon seit Ende 2012 ist das Warenhaus an der Düsseldorfer Straße/Ecke Friedrich-Wilhelm-Straße wieder eingerüstet, nachdem Kontrollen an der Waben-Fassade Schäden offenbarten und es drohte, dass Teile abbrechen. Erst 2010 war die Verkleidung saniert worden. Neuerliche Gutachten der Metro kamen zu dem Ergebnis, dass die 1958 erstellte Fassade nicht mehr standsicher ist und die Kunststeine zerbröseln. Wie schon im ersten Anlauf 2007 beantragte der Kaufhof den Abriss der Fassade. Ergebnis damals allerdings: Die als Prototyp für die späteren „Horten“-Kacheln geltende Fassadenverkleidung, die der Architekt und Designer Egon Eiermann entworfen hatte, wurde unter Denkmalschutz gestellt. Eine Klage dagegen blieb erfolglos.

Untere Denkmalbehörde überzeugt

Doch die zwei neuerlichen Gutachten zur Standsicherheit der Fassade überzeugten nun auch die Untere Denkmalbehörde. Nach ihrer Stellungnahme ist die Gitterfassade nicht mehr denkmalgerecht zu sanieren. Sie müsste praktisch komplett abgetragen und mit neuen Elementen angebracht werden. Dann freilich wäre die aus Zehntausenden kleinen Rechtecken bestehen Waben-Verkleidung aber auch kein Denkmal mehr. Abgesehen von den Kosten, die für den Eigentümer Zumutbarkeitsgrenzen überschreiten. Nun muss noch der Landschaftsverband Rheinland über den Abrissantrag „ins Benehmen“ gesetzt werden.

Dann dürfte es mit dem Abriss schnell gehen, erwartet Kaufhof-Filialleiterin Johanna Groeneweg de Kroon. Sie macht aus ihrer Erleichterung keinen Hehl und hofft auf eine neue, moderne Außengestaltung ihrer Galeria. Pläne dazu hat sie aber noch nicht gesehen. Laut einer Metrosprecherin gibt es die auch noch nicht. Auch in der Düsseldorfer Metro-Zentrale gilt die einst moderne Waben-Fassade jetzt als nicht mehr zeitgemäß und mit dem notwendigen Gerüst davor auch nicht gerade einladend für ein Galeria-Warenhaus. Noch offen ist, ob ein kleiner Teil der Gitter-Konstruktion als „Erinnerungsstück“erhalten bleiben soll. Die Untere Denkmalbehörde hat sich als Auflage bei einem Abriss ausbedungen, dass einige Steine aufbewahrt und gesichert werden sollen. Wünschenswert wäre es, sie auch öffentlich zu zeigen, zum Beispiel in einem der Schaufenster.