Duisburg.

Vom omnipräsenten Projektentwickler und Duisburger Investitions-Tausendsassa zum schweigenden großen Fragezeichen: Was wird mit Multi Development und seinen, aktuell dem Stadtfenster an der Steinschen Gasse?

Erst vor wenigen Tagen zeigte sich Kulturdezernent Thomas Krützberg im WAZ-Gespräch zuversichtlich, dass es im September an der verwaisten Baustelle weitergeht, der Bau Mitte 2014 fertig sein wird. Und auch der aus den Niederlanden abgestellte neue MD-Chef Deutschland Heino Vink, Sprecher nach dem überraschenden Ausstieg des Duisburger Frontmanns Axel Funke, hatte unlängst erklärt: Alle Projekte gehen weiter.

Es herrscht das große Schweigen

Nur von wem: Es halten sich nachhaltige Spekulationen, dass es nicht MD selbst sein wird, die die Baustelle Stadtfenster zu Ende bringen wird. Und ob das ab September wieder geschieht, wird von Tag zu Tag fraglicher. Eben weil es nicht darum geht, auf Fassadenteile zu warten, wie treuherzig zunächst behauptet wurde. Aber es herrscht das große Schweigen. Bei MD, bei der Stadt.

Unterdessen skizziert die kundige Fachzeitschrift „Immobilienzeitung“ die komplizierte Gemengelage beim internationalen Entwickler Multi, bei dem der amerikanische Investor Blackstone über Kreditaufkäufe die Kontrolle übernehmen will. Dass Multi-Gründer und Vordenker Hans van Veggel wegen private Steuerhinterziehungsvorwürfen in Millionenhöhe bei Multi ausschied, ließ weitere Spekulationen entstehen. Finanzprobleme, beschied Vink aber ausdrücklich, gebe es für MD Deutschland nicht.

Zurück zu den Duisburger MD-Projekten: Von „Multi Development“ zu „Fokus Development“? Die erst im Juni gegründete Duisburger AG firmiert – wie MD – als Projektentwickler mit Sitz an der Main-straße – ohne Telefonnummer und Kontaktmöglichkeit allerdings. Vorstand ist Thomas Kraft, ebenfalls ein Ex-Multi-Manager. Mann im Hintergrund: Axel Funke. Seine Ankündigung zum MD-Abschied, dass man von ihm hören werde und es weitere mögliche Verbindungen zu Multi gebe, nähren weiter Mutmaßungen.