Duisburg. .

Letzte Woche wurde im Erdgeschoss ein Mann mit Besen gesehen – ansonsten tut sich nichts Sichtbares auf der Baustelle des „Stadtfensters“ an der Steinschen Gasse, wo im nächsten Jahr nach Plan eigentlich Stadtbücherei und Volkshochschule einziehen sollen.

Übergabe des Neubaus an die Stadt zum Jahresende, Einzug der beiden städtischen Institute im Frühjahr 2014 – so lautete bisher die Zeitplanung. Der Rohbau steht, aber seit Wochen herrscht dort auffällige Untätigkeit. Man warte auf Bauteile für die Fassade, hieß es zuletzt beim Bauherrn Multi Development. Und schon ist von möglichen Verzögerungen um einige Monate die Rede – natürlich nur hinter vorgehaltener Hand. Im Rathaus heißt es dazu nur knapp: „Wir befinden uns in Gesprächen mit Multi Development.“

Chef der VHS zeigt sich zuversichtlich

Gerd Jahn, Chef der Volkshochschule, zeigte sich gegenüber der WAZ zuversichtlich, im April oder Mai ins neue Domizil umziehen zu können. Aber Umzug ist noch nicht Eröffnung. Tröstlich aus Sicht der Steuerzahlers ist indes, dass der künftige Hauptnutzer des „Stadtfensters“, die Stadtbibliothek mit ihrer Zentralestelle im angestammten Domizil bleiben kann, wenn sich ein Umzug verzögern sollte. Die Immobile an der Düsseldorfer/ Ecke Börsenstraße ist städtisches Eigentum. Nach dem großen Bücherpacken soll dort ein Neubau für Einzelhandel entstehen. Und der Bauherr ist praktischerweise Multi Development. Das Unternehmen hatte auch schon die Einkaufszentren „Forum“ an der Königstraße und „Königsgalerie“ zwischen Kuhstraße und Sonnenwall gebaut.

Und plant eigentlich den Neubau einer neuen Unternehmenszentrale mit Gastronomie und Einzelhandel am Hauptbahnhof. Ob es dabei bleibt nach Weggang von Multi-Chef Axel Funke – er ist Duisburger – und Einstieg des US-Finanzinvestors Blackstone bei Multi? Gekauft ist das Grundstück wohl noch nicht.