Duisburg. Die Gehälter in der Chefetage des Duisburger Kreditinstituts gehören zu den höchsten aller NRW-Sparkassen. Der Vorstandsvorsitzende Hans-Werner Tomalak verdiente 2012 insgesamt 545.000 Euro. Wenn er im März nächsten Jahres in Ruhestand geht, hat er Anspruch auf eine Pension von insgesamt 3,74 Millionen Euro.

Lange haben sich die Vorstände der Sparkasse Duisburg bei ihren Bezügen nicht in die Karten schauen lassen. Jetzt hat das öffentlich-rechtliche Kreditinstitut erstmals preisgegeben, was die Finanzmanager in der Chefetage verdienen.

Insgesamt erhielten die Vorstandsmitglieder im vergangenen Jahr zusammen knapp zwei Millionen Euro. An der Spitze steht der Vorstandsvorsitzende Hans-Werner Tomalak. Er erhielt 2012 ein Fixgehalt von 528.000 Euro. Hinzu kamen geldwerte Vorteile aus der Privatnutzung von Dienstfahrzeugen in Höhe von 17.000 Euro, insgesamt summieren sich damit die Bezüge des Duisburger Sparkassen-Chefs auf 545.000 Euro.

Über die Gehälter von Sparkassen-Vorständen wird rege diskutiert seit Peer Steinbrück zu Beginn seines Bundestagswahlkampfes reklamierte, dass jeder Sparkassen-Chef in NRW mehr verdiene als die Bundeskanzlerin. Anfang des Jahres hatte das Handelsblatt die Gehälter aller 107 Sparkassen-Chefs in NRW veröffentlichen wollen. Tatsächlich aber waren viele Bezüge geschätzt. Und auch bei Tomalak lag das Handelsblatt um einiges daneben: Auf 470.000 Euro wurde sein Gehalt geschätzt, 75.000 Euro unterhalb seines tatsächlichen Salärs.

Mit seinen Bezügen liegt Tomalak unter den Top Ten der bestverdienenden Sparkassen-Chefs in NRW. Seinen Kollegen Hans Martz in Essen würde er aus dem Handelsblatt-Ranking von Platz sechs verdrängen: Martz erhält demnach ein Jahressalär von 542.800 Euro, allerdings stammt die Zahl aus dem Jahr 2011. An das Einkommen von Artur Grzesiek, von 2002 bis 2008 Chef der Duisburger Sparkasse und seitdem Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Köln-Bonn, reichen die Bezüge von Tomalak allerdings nicht heran: 578.000 Euro erhielt Grzesiek im Jahr 2011, das Köln-Bonner Institut hat allerdings auch die sechsfache Bilanzsumme und fast dreimal so viele Mitarbeiter.

Rente mit 67 - nicht für Tomalak

Tomalak wird im März des kommenden Jahres in den Ruhestand gehen. Er wird dann 65 Jahre alt. Eigentlich hätte der CDU-Mann noch zwei Jahre dran hängen können: Schließlich hat die rot-grüne Landesregierung gerade erst das Sparkassen-Gesetz geändert. Auch für Sparkassen-Vorstände gilt fortan die „Rente mit 67“, sie können oder müssen jetzt bis 67 Jahre arbeiten.

Kurios: Das am 10. Juli beschlossene Gesetz trat sofort nach seiner Verkündung in Kraft. Ausgenommen ist alleine die neue Altersregelung: Sie greift erst im Juli 2014 – nachdem Tomalak im Ruhestand sein wird. Um die Zukunft muss sich Tomalak in finanzieller Hinsicht jedenfalls keine Sorgen machen: Der Barwert seiner Pensionsansprüche beläuft sich auf 3,74 Millionen Euro, wie der Anfang August im Bundesanzeiger veröffentliche Jahresabschluss der Sparkasse ebenfalls auflistet.

So werden die Vorstandsmitglieder im Einzelnen bezahlt 
Der Vorstand der Sparkasse Duisburg (von links): Ulrich Schneidewind, Joachim Bonn, der Vorsitzende Hans-Werner Tomalak und Uwe Haddenhorst.
Der Vorstand der Sparkasse Duisburg (von links): Ulrich Schneidewind, Joachim Bonn, der Vorsitzende Hans-Werner Tomalak und Uwe Haddenhorst. © Stephan Eickershoff

Auch die Jahresbezüge der Vorstandskollegen des Vorsitzenden Tomalak liegen deutlich oberhalb des durchschnittlichen Einkommens der NRW-Vorstandschefs von 318.799 Euro.

Stellvertreter Joachim Bonn, designierter Nachfolger von Tomalak, erhielt im Vorjahr Gesamtbezüge von 471.000 Euro, Uwe Haddenhorst 451.000 Euro, Claus-Robert Witte für ein halbes Jahr bis zu seiner Pensionierung Ende Juni 253.000 Euro, sein Nachfolger Ulrich Schneidewind für die zweite Jahreshälfte 229.000 Euro.

Mit allen Vorstandsmitgliedern werden der Verwaltungsrat und die Zweckverbandsversammlung bis Anfang September wohl neue Verträge aushandeln: Mit Bonn soll der neue Vertrag über den Vorstandsvorsitz anstehen, mit Schneidewind über den Stellvertreter-Posten. Zudem soll der Vertrag von Uwe Haddenhorst um fünf Jahre verlängert werden.

Wer das neue, vierte Vorstandsmitglied wird, soll nicht abschließend feststehen.

Das höchste Einkommen hat dieses Jahr ein Ex-Manager 
Spitzenverdiener bleibt wie im Vorjahr Hafen-Chef Erich Staake. Die Hafen AG hat ihm im vergangenen Jahr insgesamt 629.695 Euro auf sein Konto überwiesen.
Spitzenverdiener bleibt wie im Vorjahr Hafen-Chef Erich Staake. Die Hafen AG hat ihm im vergangenen Jahr insgesamt 629.695 Euro auf sein Konto überwiesen. © WAZ FotoPool

Selbst das Gehalt eines Sparkassen-Chefs reicht nicht, um die Spitze der bestbezahlten Manager der kommunalen Unternehmen in Duisburg anzuführen. Spitzenverdiener bleibt wie im Vorjahr Hafen-Chef Erich Staake. Die Hafen AG hat ihm im vergangenen Jahr insgesamt 629.695 Euro auf sein Konto überwiesen.

Vor allem die Erfolgsprämien lassen das Einkommen des Top-Managers Staake in die Höhe schnellen: Er erhält ein Fixgehalt von 304.000 Euro, der Rest summiert sich aus variablen und sonstigen Bezügen. Anders als bei den Sparkassen, bei denen die Gehälter innerhalb des Vorstands nahe beieinander liegen, verdient Staake bei der Hafen AG fast doppelt so viel wie seine anderen beiden Vorstandskollegen.

Das verdienen die Manager der Stadt Duisburg

Als Geschäftsführer des Immobilien-Managements ist Uwe Rohde der
Als Geschäftsführer des Immobilien-Managements ist Uwe Rohde der "Geringverdiener" unter den Chefs städtischer Gesellschaften. © Stephan Eickershoff
Rohde, dessen Gesellschaft für alle städtischen Gebäude - etwa die Mercatorhalle - zuständig ist (hier zu sehen während einer Begehung nach bekanntwerden der Baumängel) erhält im Jahr 116.000 Euro Lohn. Sein Gehalt ist im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben.
Rohde, dessen Gesellschaft für alle städtischen Gebäude - etwa die Mercatorhalle - zuständig ist (hier zu sehen während einer Begehung nach bekanntwerden der Baumängel) erhält im Jahr 116.000 Euro Lohn. Sein Gehalt ist im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben. © Stephan Eickershoff
Uwe Gerste (Mitte) ist Chef der Duisburger Marketing GmbH. Unter den Geschäftsführern städtischer Gesellschaften liegt er mit seinem Lohnstreifen ebenfalls am unteren Ende der Gehaltsskala. Hier ist er zu sehen mit Astrid Preiß und Maik Ulbrich bei der Vorstellung der Segway-Touren durch die Stadt.
Uwe Gerste (Mitte) ist Chef der Duisburger Marketing GmbH. Unter den Geschäftsführern städtischer Gesellschaften liegt er mit seinem Lohnstreifen ebenfalls am unteren Ende der Gehaltsskala. Hier ist er zu sehen mit Astrid Preiß und Maik Ulbrich bei der Vorstellung der Segway-Touren durch die Stadt. © Udo Milbret
Gerste hatte im vergangenen Jahr 121.649,24 Euro in der Lohntüte. Im Vergleich zum Jahr 2010  konnte er sich trotzdem über eine Gehaltserhöhung von 10.733,24 Euro freuen Hier im Bild mit Christian Krap.
Gerste hatte im vergangenen Jahr 121.649,24 Euro in der Lohntüte. Im Vergleich zum Jahr 2010 konnte er sich trotzdem über eine Gehaltserhöhung von 10.733,24 Euro freuen Hier im Bild mit Christian Krap. © Tanja Pickartz
Nummer 3 in dieser Liste Peter Joppa, der beim Frischekontor Duisburg das Sagen hat. Sein Unternehmens bewirtschaftet das Fleischzentrum in Meiderich, den Großmarkt in Kaßlerfeld, die Wochenmärkte und organisiert auch den Marina-Markt am Innenhafen.
Nummer 3 in dieser Liste Peter Joppa, der beim Frischekontor Duisburg das Sagen hat. Sein Unternehmens bewirtschaftet das Fleischzentrum in Meiderich, den Großmarkt in Kaßlerfeld, die Wochenmärkte und organisiert auch den Marina-Markt am Innenhafen. © NRZ
Joppa verdiente im Vergleich zu 2010 im vergangenen Jahr etwas weniger, nämlich 1200,30 Euro. Mit Erfolgsprämie kam er 2011 auf genau 131.693,70 Euro.
Joppa verdiente im Vergleich zu 2010 im vergangenen Jahr etwas weniger, nämlich 1200,30 Euro. Mit Erfolgsprämie kam er 2011 auf genau 131.693,70 Euro. © Friedhelm Geinowski
Knapp darüber liegt das Grundgehalt des neuen Oberbürgermeisters Sören Link. Ihm steht (bei hochgerechnet 12 Monatsgehältern) ein Grundgehalt von 133.121,52 Euro zu.
Knapp darüber liegt das Grundgehalt des neuen Oberbürgermeisters Sören Link. Ihm steht (bei hochgerechnet 12 Monatsgehältern) ein Grundgehalt von 133.121,52 Euro zu. © Gerd Wallhorn
Als Oberbürgermeister sitzt Link auch in den Aufsichtsräten der städtischen Gesellschaften. Das bringt auch noch einmal Geld, so dass Sören Link insgesamt auf geschätzte 160.000 Euro kommt.
Als Oberbürgermeister sitzt Link auch in den Aufsichtsräten der städtischen Gesellschaften. Das bringt auch noch einmal Geld, so dass Sören Link insgesamt auf geschätzte 160.000 Euro kommt. © Stephan Eickershoff
Ingo Schachta, Geschäftsführer der GfB, hat im Jahr 2011 ein Grundgehalt von 128.266,69 Euro.
Ingo Schachta, Geschäftsführer der GfB, hat im Jahr 2011 ein Grundgehalt von 128.266,69 Euro. © WAZ
Rechnet man die Erfolgsprämie von 11.683,19 Euro hinzu kommt Schachta (hier im Bild mit Dr. Wolfgang May von der Bürgerstiftung) auf ein Gehalt von genau 139.949,88 Euro.
Rechnet man die Erfolgsprämie von 11.683,19 Euro hinzu kommt Schachta (hier im Bild mit Dr. Wolfgang May von der Bürgerstiftung) auf ein Gehalt von genau 139.949,88 Euro. © Udo Milbret
Dr. Ralf Oehmke vor einem seiner damaligen Projekte: der Duisburger Bahnhofsplatte. Mittlerweile hat die Stadt ihm hier die Zuständigkeit entzogen, weil sich trotz langer Ankündigungen doch nichts tat auf dem Bahnhofsvorplatz. Eine Erfolgsprämie hat der Manager trotzdem im vergangenen Jahr kassieren dürfen. Die lag bei 5000 Euro.
Dr. Ralf Oehmke vor einem seiner damaligen Projekte: der Duisburger Bahnhofsplatte. Mittlerweile hat die Stadt ihm hier die Zuständigkeit entzogen, weil sich trotz langer Ankündigungen doch nichts tat auf dem Bahnhofsvorplatz. Eine Erfolgsprämie hat der Manager trotzdem im vergangenen Jahr kassieren dürfen. Die lag bei 5000 Euro. © Tom Thöne
Mit seinem leicht gestiegenen Grundgehalt (+1526 Euro) kommt Oehmke dann auf jährlich 152.761 Euro. Auf diesem Foto ist er übrigens bei seinem zweiten Großprojekt zu sehen, dem Marientor-Carrée, das mittlerweile - in Erinnerung an das Dressler-Loch am Hauptbahnhof - von den Duisburgern den Beinamen Oehmke-Loch bekommen hat.
Mit seinem leicht gestiegenen Grundgehalt (+1526 Euro) kommt Oehmke dann auf jährlich 152.761 Euro. Auf diesem Foto ist er übrigens bei seinem zweiten Großprojekt zu sehen, dem Marientor-Carrée, das mittlerweile - in Erinnerung an das Dressler-Loch am Hauptbahnhof - von den Duisburgern den Beinamen Oehmke-Loch bekommen hat. © Friedhelm Geinowski
Thomas Patermann ist Technischer Vorstand der Wirtschaftsbetriebe Duisburg, die in der Stadt für Ordnung sorgen. Ein wichtiger Job, den die Stadt 2011 mit einem Gehalt von 174.000 Euro entlohnte.
Thomas Patermann ist Technischer Vorstand der Wirtschaftsbetriebe Duisburg, die in der Stadt für Ordnung sorgen. Ein wichtiger Job, den die Stadt 2011 mit einem Gehalt von 174.000 Euro entlohnte. © Friedhelm Geinowski
Im Vergleich zu 2010 stieg Patermanns Lohn um genau 3000 Euro. Eingerechnet ist eine Erfolgsprämie von 27.000 Euro. Dieses Bonbon kassieren bis auf IMD-Chef Rohde und Marketing-Manager Gerste alle städtischen Geschäftsführer. Auf dem Foto ist Patermann mit Oliver Vornholt bei der Präsentation einer neuen Kampagne zu sehen.
Im Vergleich zu 2010 stieg Patermanns Lohn um genau 3000 Euro. Eingerechnet ist eine Erfolgsprämie von 27.000 Euro. Dieses Bonbon kassieren bis auf IMD-Chef Rohde und Marketing-Manager Gerste alle städtischen Geschäftsführer. Auf dem Foto ist Patermann mit Oliver Vornholt bei der Präsentation einer neuen Kampagne zu sehen. © Udo Milbret
Nur zum Vergleich: Bei den städtischen Geschäftsführern in Duisburg sind wir gerade einmal im Mittelfeld angelangt. Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel bleibt mit einer Vergütung von rund 220.000 Euro weit unter den üblichen Bezügen in den Chefetagen kommunaler Unternehmen.
Nur zum Vergleich: Bei den städtischen Geschäftsführern in Duisburg sind wir gerade einmal im Mittelfeld angelangt. Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel bleibt mit einer Vergütung von rund 220.000 Euro weit unter den üblichen Bezügen in den Chefetagen kommunaler Unternehmen. © rtr
Etwas mehr als die Bundeskanzlerin hat Markus Bangen von der Hafen AG im vergangenen Jahr verdient. Mit einem Grundgehalt von 120.062,50 Euro plus 114.500.00 Euro Erfolgsprämie (Gesamt also 234.562,50 Euro) zählt der Hafenmanager schon zu den Gutverdienern bei den städtischen Geschäftsführern.
Etwas mehr als die Bundeskanzlerin hat Markus Bangen von der Hafen AG im vergangenen Jahr verdient. Mit einem Grundgehalt von 120.062,50 Euro plus 114.500.00 Euro Erfolgsprämie (Gesamt also 234.562,50 Euro) zählt der Hafenmanager schon zu den Gutverdienern bei den städtischen Geschäftsführern. © ab-arth Bildagentur
Bangen, der auch Generalbevollmächtigter der Dortmunder Hafen AG ist (hier zu sehen während einer Jahrespressekonferenz) bekam 2011 knapp 10.000 Euro mehr überwiesen als noch ein Jahr zuvor. Exakt lag die Gehaltssteigerung bei 9983,74 Euro.
Bangen, der auch Generalbevollmächtigter der Dortmunder Hafen AG ist (hier zu sehen während einer Jahrespressekonferenz) bekam 2011 knapp 10.000 Euro mehr überwiesen als noch ein Jahr zuvor. Exakt lag die Gehaltssteigerung bei 9983,74 Euro. © WAZFotoPool
Rund 83.000 Euro mehr als sein Vorstandskollege Bangen bekommt Thomas Schlipköther, auch er ist bei der Hafen AG beschäftigt, jährlich überwiesen. 317.500 Euro waren es ingesamt im Jahr 2011 (185.000 Euro Grundgehalt+132.500 Euro Prämie).
Rund 83.000 Euro mehr als sein Vorstandskollege Bangen bekommt Thomas Schlipköther, auch er ist bei der Hafen AG beschäftigt, jährlich überwiesen. 317.500 Euro waren es ingesamt im Jahr 2011 (185.000 Euro Grundgehalt+132.500 Euro Prämie). © NRZ
Auch Schlipköther, hier bei einem Termin in Sachen Duisburg Waterfront in Ruhrort, durfte sich im Vergleich zu 2010 auf einen gutes Plus in der Lohntüte freuen. Sein Gehalt stieg um 36.758,68 Euro.
Auch Schlipköther, hier bei einem Termin in Sachen Duisburg Waterfront in Ruhrort, durfte sich im Vergleich zu 2010 auf einen gutes Plus in der Lohntüte freuen. Sein Gehalt stieg um 36.758,68 Euro. © Friedhelm Geinowski
Noch 2010 nannte die DVV, unter deren Dach Stadtwerke und Verkehrsbetriebe firmieren, nur die gesamte Gehaltssumme aller Vorstände. Auf Nachfrage der WAZ-Mediengruppe hat die Stadt jetzt auch erstmals die Einzelbezüge offengelegt. Demnach kommt Stadtwerke-Chef Johannes Gösling auf ein Jahresgehalt von exakt 338.305,62 Euro.
Noch 2010 nannte die DVV, unter deren Dach Stadtwerke und Verkehrsbetriebe firmieren, nur die gesamte Gehaltssumme aller Vorstände. Auf Nachfrage der WAZ-Mediengruppe hat die Stadt jetzt auch erstmals die Einzelbezüge offengelegt. Demnach kommt Stadtwerke-Chef Johannes Gösling auf ein Jahresgehalt von exakt 338.305,62 Euro. © Udo Milbret
Dies schlüsselt sich in ein Grundgehalt von 252.993,12 Euro und 85.312,50 Euro Prämie auf.
Dies schlüsselt sich in ein Grundgehalt von 252.993,12 Euro und 85.312,50 Euro Prämie auf. © Udo Milbret
Noch ein Schüppchen drauf erhielt der Technikvorstand der Stadtwerke. Dr. Edmund Baer.
Noch ein Schüppchen drauf erhielt der Technikvorstand der Stadtwerke. Dr. Edmund Baer. © NRZ
Er wurde 2011 mit insgesamt 347.642,69 Euro entlohnt (inklusive 72.600 Euro Prämie).
Er wurde 2011 mit insgesamt 347.642,69 Euro entlohnt (inklusive 72.600 Euro Prämie). © Friedhelm Geinowski
Marcus Wittig ist bei der DVV für das Geschäftsfeld Finanzen und Nahverkehr zuständig. Seine Prämie 2011: 70.950 Euro.
Marcus Wittig ist bei der DVV für das Geschäftsfeld Finanzen und Nahverkehr zuständig. Seine Prämie 2011: 70.950 Euro. © DVV
Insgesamt bezog Marcus Wittig im vergangenen Jahr ein Gehalt von 277.260,94 Euro.
Insgesamt bezog Marcus Wittig im vergangenen Jahr ein Gehalt von 277.260,94 Euro. © Hayrettin Özcan
Personal- und Sozialwesen ist bei der DVV Aufgabenbereich von Vorstandsmitglied David Karpathy. Er verdiente im Jahr 2011 exakt 384.259,46 Euro. Damit ist Karpathy aktuell die Nummer drei der städtischen Geschäftsführer, zumindest was das Gehalt angeht.
Personal- und Sozialwesen ist bei der DVV Aufgabenbereich von Vorstandsmitglied David Karpathy. Er verdiente im Jahr 2011 exakt 384.259,46 Euro. Damit ist Karpathy aktuell die Nummer drei der städtischen Geschäftsführer, zumindest was das Gehalt angeht. © Stephan Eickershoff
Karpathy, der bis November 2011 auch Vorsitzender des MSV-Aufsichtsrates war, erhielt 106.425 Euro Prämie und 277.834,46 Euro Grundgehalt.
Karpathy, der bis November 2011 auch Vorsitzender des MSV-Aufsichtsrates war, erhielt 106.425 Euro Prämie und 277.834,46 Euro Grundgehalt. © Stephan Eickershoff
Mit 516.077,50 Euro ging Dr. Hermann Janning im vergangenen Jahr nach Hause.
Mit 516.077,50 Euro ging Dr. Hermann Janning im vergangenen Jahr nach Hause. © Andreas Mangen
Janning (hier bei einem Besuch des damaligen Wirtschaftsminister Brüderle), der nach dem Vertrauensverlust im Konzern zurücktrat und über dessen Aufhebungsvertrag der Aufsichtsrat Ende Oktober 2012 beraten wird, verfügt über das höchste Grundgehalt aller städtischen Führungskräfte, nämlich 338.627,50 Euro. Zusammengerechnet lag das Jahresgehalt der DVV-Manager 2010 übrigens bei 1.453.000 Euro.
Janning (hier bei einem Besuch des damaligen Wirtschaftsminister Brüderle), der nach dem Vertrauensverlust im Konzern zurücktrat und über dessen Aufhebungsvertrag der Aufsichtsrat Ende Oktober 2012 beraten wird, verfügt über das höchste Grundgehalt aller städtischen Führungskräfte, nämlich 338.627,50 Euro. Zusammengerechnet lag das Jahresgehalt der DVV-Manager 2010 übrigens bei 1.453.000 Euro. © Friedhelm Geinowski
Gut lachen hat Erich Staake, der Vorstandsvorsitzende der Duisburger Hafen AG, hier bei einem Besuch von Verkehrsminister Peter Ramsauer. Wie schon 2010 ist Staake der höchst dotierte Stadt-Manager in Duisburg.
Gut lachen hat Erich Staake, der Vorstandsvorsitzende der Duisburger Hafen AG, hier bei einem Besuch von Verkehrsminister Peter Ramsauer. Wie schon 2010 ist Staake der höchst dotierte Stadt-Manager in Duisburg. © Ulla Emig
Bei Hafen-Chef Staake reicht die Erfolgsprämie sogar fast ans Fixgehalt von 301.644 Euro heran: 2011 vermeldete die Hafen AG einen Rekordgewinn von 7,7 Millionen Euro, Staake kassierte 274.500 Euro an Tantiemen. Damit verdiente er rund 45.000 Euro mehr als im Vorjahr. Zudem erhielt er 2011 noch eine „sonstige Vergütung“ von 58.400 Euro, macht unter dem Strich sogar 634.500 Euro.
Bei Hafen-Chef Staake reicht die Erfolgsprämie sogar fast ans Fixgehalt von 301.644 Euro heran: 2011 vermeldete die Hafen AG einen Rekordgewinn von 7,7 Millionen Euro, Staake kassierte 274.500 Euro an Tantiemen. Damit verdiente er rund 45.000 Euro mehr als im Vorjahr. Zudem erhielt er 2011 noch eine „sonstige Vergütung“ von 58.400 Euro, macht unter dem Strich sogar 634.500 Euro. © Ulrich von Born
Hinzugerechnet werden müssen bei den meisten Gehältern noch die Beträge zur Altersvorsorge. Denn die Geschäftsführer und Vorstände zahlen in der Regel nicht in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Stattdessen bilden Unternehmen Rückstellungen, die im Rentenalter ausgezahlt werden.
Hinzugerechnet werden müssen bei den meisten Gehältern noch die Beträge zur Altersvorsorge. Denn die Geschäftsführer und Vorstände zahlen in der Regel nicht in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Stattdessen bilden Unternehmen Rückstellungen, die im Rentenalter ausgezahlt werden. © Knut Vahlensieck
Auch hier sind hohe Summen nicht unüblich und variieren je nach Pensionszusage, Alter und Dauer der Tätigkeit. So hat der umstrittene Geschäftsführer der Innenstadt-Entwicklungsgesellschaft, Ralf Oehmke, 2011 zusätzlich zum Gehalt knapp 310.000 Euro auf sein Rentenkonto eingezahlt bekommen.  Am Hungertuch wird er also im Alter nicht nagen müssen.
Auch hier sind hohe Summen nicht unüblich und variieren je nach Pensionszusage, Alter und Dauer der Tätigkeit. So hat der umstrittene Geschäftsführer der Innenstadt-Entwicklungsgesellschaft, Ralf Oehmke, 2011 zusätzlich zum Gehalt knapp 310.000 Euro auf sein Rentenkonto eingezahlt bekommen. Am Hungertuch wird er also im Alter nicht nagen müssen. © Sebastian Willnow
Ähnlich hoch sind die Beträge, die der DVV-Konzern für die Pensionsbezüge seiner Vorstände zurückstellt: Für Hermann Janning flossen 162.000 Euro in die Altersvorsorge, für David Karpathy 209.000 und für Marcus Wittig 297.000 Euro.
Ähnlich hoch sind die Beträge, die der DVV-Konzern für die Pensionsbezüge seiner Vorstände zurückstellt: Für Hermann Janning flossen 162.000 Euro in die Altersvorsorge, für David Karpathy 209.000 und für Marcus Wittig 297.000 Euro. © Thomas Schmidtke
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In dem laufenden Geschäftsjahr 2013 wird allerdings ein anderer Manager zum Top-Verdiener. Und der hat die Geschäfte längst niedergelegt: Hermann Janning, Ex-Chef der Stadtwerke und des DVV-Konzerns. Seine Mandate hatte er Ende 2012 mit Zustimmung des Aufsichtsrates niedergelegt, sein Dienstverhältnis aber endet erst am 31. Dezember 2013. Deshalb wird ihm der städtische Konzern im laufenden Jahr insgesamt 836.000 Euro aufs Konto überweisen. Direkt im Anschluss wird Janning dann seine Pension beziehen, wie sie im ursprünglichen Arbeitsvertrag geregelt ist.

Sind solche Bezüge gerechtfertigt? - Ein Kommentar von Ingo Blazejewski 

Weit über eine halbe Million Euro für einen Sparkassen-Chef? Ist das gerechtfertigt? Ist das nicht zu viel? Keine Frage: Die Gehälter sind üppig. Doch bei solchen Diskussionen läuft man schnell Gefahr Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Denn im Vergleich zu den anderen NRW-Sparkassen sind die Bezüge in Duisburg nicht aus der Luft gegriffen. Der vierköpfige Vorstand reiht sich in die Top Ten der größten Sparkassen ein. Die Duisburger Sparkasse ist mit ihrer Bilanzsumme von sechs Milliarden Euro aber auch die zwölftgrößte in NRW, nach der Zahl der Mitarbeiter liegt sie auf Platz elf.

Zudem erhalten andere Manager städtischer Beteiligungen und Gesellschaften höhere Bezüge. Ungewöhnlich: Die sonst für ihre Boni gescholtenen Banker kassieren bei der Sparkasse Duisburg übrigens keine erfolgsabhängigen Sonderzahlungen. Diese oder solche mit „langfristiger Anreizwirkung“ seien nicht gezahlt worden, heißt es in der Bilanz. Und: Anders als Sparkassen, die in den Krisenjahren mit riskanten Wertpapieren Millionen in den Sand gesetzt haben, wirtschaftet der Duisburger Vorstand konservativ und solide. Sparkassen-Chef Tomalak wird nie müde zu betonen, dass es bei seiner Sparkasse nicht um Gewinnmaximierung oder massives Wachstum geht, sondern um Stabilität, Verlässlichkeit und auch gesellschaftliches Engagement.

Dennoch ist die Diskussion, ob Vorstandsgehälter generell zu hoch liegen, notwendig. Die Schere zwischen dem Spitzenverdienst von Vorständen und den Löhnen von Angestellten geht immer weiter auseinander. Nur lässt sie sich diese Debatte eben nicht allein an einer Sparkasse festmachen. Denn auch das wäre nicht gerechtfertigt.