Duisburg.

Die Entscheidung scheint gefallen: Joachim Bonn (46) soll 2014 Vorstandschef der Duisburger Sparkasse werden und Hans-Werner Tomalak nachfolgen, der in den Ruhestand geht.

Einstimmig soll am Montag das Empfehlungsvotum auf der außerordentlichen Sitzung des fünfköpfigen Hauptausschusses der Sparkasse für Bonn gewesen sein, der 2009 vom privaten Bankhaus Lampe zur Sparkasse kam und 2010 zu Tomalaks Stellvertreter ernannt wurde. Das bedeutet Konsens zwischen den beiden Parteien SPD und CDU und dem Vertreter der Arbeitnehmerschaft. Der Kandidat soll am 22. August im Verwaltungsrat der Sparkasse gewählt werden. Zustimmen muss noch im September die Zweckverbandsversammlung der Trägerstädte Duisburg und Kampf-Lintfort.

Bonn soll zum 1. April 2014 mit der Pensionierung Tomalaks neuer Duisburger Sparkassenchef werden. Der 2012 von der Sparkasse Dinslaken gewechselte Privatkunden-Vorstand Ulrich Schneidewind soll Bonns Stellvertreter werden. Gleichzeitig soll für den Tomalak-Posten ein neues Firmenkunden-Vorstandsmitglied gesucht werden, möglicherweise zeitnah bis zum August. Damit bleibt Duisburgs Sparkassen-Vorstand einschließlich des Kamp-Lintforter Uwe Haddenhorst vierköpfig. Pläne wie etwa bei der Sparkasse Mülheim, einen Vorstands-Posten einzusparen, gab es nicht.

Tauziehen um den Vorstandsposten im Vorfeld

Im Vorfeld hatte es ein Tauziehen um den Vorstandsposten gegeben. Tomalak ist einer der letzten CDU-Mannen an einer Schaltstelle der Stadt, Bonn gehört der SPD an. Der 46-Jährige gilt zugleich als ausgezeichneter Banker mit guten Wirtschaftskontakten und einem Händchen für gewinnbringende Anlagen, ihm wurde allerdings der fehlende „Sparkassen-Stallgeruch“ angelastet. Auch die CDU-Vertreter haben aber offenbar seine Qualitäten überzeugt. Dass es zwischen den beiden großen Ratsfraktion ein Personalpaket gibt, wurde stets bestritten. Auch ein daraus resultierender Unmut aus der Belegschaft konnte angesichts der Einstimmigkeit der Empfehlung augenscheinlich ausgeräumt werden.

Duisburgs Sparkasse gilt als höchst gediegenes und stabiles Haus. Über ihre Stiftungen finanziert sie zahlreiche Duisburger Institutionen und Vorgaben. Ein Sparkassen-Chef gilt als sehr einflussreich. Tomalak stellte das jüngst unter anderem bei den Finanz-Krisen von Lehmbruck-Museum, Zoo und Gebag unter Beweis.