Duisburg. Die Ramadan-Feier in der Merkez-Moschee hat eine brandgefährliche Größenordnung erlangt. Bis zu 5000 Muslime kommen zum Fastenbrechen nach Marxloh. Da Fluchtwege praktisch nicht vorhanden sind, befürchten die Behörden eine Massenpanik. Um die Situation zu entspannen, untersagte die Stadt den Basar.
Chaotische Zustände rund um das allabendliche so genannte „Fastenbrechen“ an der Merkez-Moschee in Marxloh haben jetzt die Polizei und die Ordnungsbehörde der Stadt Duisburg aktiv werden lassen: Am Freitag hat das Ordnungsamt der Stadt Duisburg nach Mitteilung einer Sprecherin der Verwaltung den Basarhändlern ab sofort ihre Tätigkeit rund um das muslimische Gemeindefest zum Ramadan untersagt.
Der Hintergrund: Die von der Ditib-Gemeinde bei der Stadt angemeldete Veranstaltung, die seit dem 8. Juli bis noch zum 8. August immer abends den Glauben praktizierende Moslems an die Groß-Moschee nach Marxloh führt, ist vom Veranstalter mit weniger als 1000 Besuchern angegeben worden. Tatsächlich aber befinden sich auf dem Gelände der Moschee nach Beobachtung der Polizei jeden Abend mindestens 3000 bis 5000 Besucher. Am vergangenen Samstag, so die Polizei, habe man auf dem Gelände zirka 4000 Menschen und rund 1100 Menschen in der Moschee angetroffen.
Brandgefährliche Größenordnung
Damit aber hat diese Ramadan-Feier im Marxloh eine brandgefährliche Größenordnung erlangt, die durch die vorhandenen Mittel und Personen nicht mehr gesteuert und gesichert werden können. Die Umgebung ist zudem komplett mit Autos zugeparkt. Ordner der Veranstalter gibt es keine. Eine lebensgefährliche Lage baut sich hier auf.
In einem internen Vermerk der Polizei vom 29. Juli, der an die Stadt weitergereicht wurde, heißt es deshalb auch mahnend: „Die Menschenmenge ist dicht gedrängt auf dem Gelände. Fluchtwege sind praktisch nicht vorhanden. Unabhängig von möglichen Entfluchtungsplänen der Moschee können diese während der Dauer des Gemeindefestes nicht funktionieren, da alle Fluchtwege durch die Menschenmassen blockiert sind.“
Erinnerungen an die Loveparade
Sollte es in der Moschee oder auf dem Gelände drumherum also plötzlich zu einer Panik kommen, wären die Folgen nach Einschätzung der Polizei „katastrophal.“ Tote und Verletzte wären unausweichlich. Bestürzende Bilder von der Loveparade-Katastrophe vom Sommer 2010 drängen sich geradezu auf.
Zudem sei die Stimmung rund um die Moschee zuweilen aggressiv aufgeladen. Besonders an den Wochenenden, beginnend mit dem Freitagabend, muss die Polizei zu Einsätzen an die Warbruckstraße ausrücken, um dort gewalttätige Streitigkeiten zu schlichten. Fortwährend komme es immer unter Beteiligung junger Männer auf dem Gelände zu „Reibereien“.
Veranstalter rechneten nur mit 1000 Teilnehmern
Die Veranstaltung, die einst mit weniger als 1000 Teilnehmern wie auch ohne Musik und ohne Alkoholausschank angemeldet war, ist nach Aussage der Stadt deswegen auch genehmigungsfrei. Jetzt aber hat die Stadt, sehr zum Zorn der Händler, die Basar-Aktivität rund um die Moschee untersagt. Der Sicherheit wegen. Die Stadt-Sprecherin: „Dies war ein Vorschlag der Ditib-Moschee-Gemeinde, den wir dankend angenommen haben.“