Duisburg. .

Das Insolvenzverfahren um die traditionsreiche Firma Atlas-Film ist zwar offiziell noch nicht abgeschlossen, „aber es geht weiter, wir blicken hoffnungsvoll in die Zukunft“, sagt Paul Liwa, der früh Mitgesellschafter des Gründers Hanns Eickelkamp wurde und Geschäftsführer der Atlas Film GmbH ist. Die Filmgesellschaft, die zu Glanzzeiten zwölf Kinos in Duisburg betrieb und 2010 ihr 50-jähriges Bestehen feiern konnte, war in den letzten Jahren nicht mehr operativ tätig, sondern hatte überwiegend mit Lizenzen für Spielfilme gehandelt.

„Der Lizenzhandel ist zusammen gebrochen“, erläutert Liwa, warum das Unternehmen in die roten Zahlen geraten ist. Der Geschäftszweig sei durch die globale Kommunikation überflüssig geworden. „Alle Verwerter beschaffen sich das Material unmittelbar beim Produzenten oder bei der Vertriebsagentur“, so Liwa. Früher versorgte Atlas-Film den deutschen Markt mit ausländischen Filmen, darunter zahlreiche bekannte Hollywood-Streifen, es erstellte die deutschen Fassungen und übernahm das Marketing.

Eigenes DVD-Label gegründet

Wegen dieses Niedergangs des Lizenzhandels wurde vor drei Jahren beschlossen, wieder selbst operativ tätig zu werden und mit der „Atlas Home Entertainment“ ein eigenes DVD-Label gegründet. Doch auch hier greift ein rasanter Wandel. Weil inzwischen auch die DVD nicht mehr der neueste Stand der Technik darstellt, setzt Atlas-Film jetzt auf „Video on demand“ und geht damit auf die digitale Vertriebsschiene: Inzwischen kann sich der technisch hoch gerüstete Filminteressierte den gewünschten Streifen direkt auf die Festplatte laden – nach dem Prinzip des Runterladens wie es auch bei Musik zunehmend gemacht wird.

„Das ist ein außerordentlich interessantes Geschäft, dafür haben wir die Rechte erworben“, so Liwa. Er ist überzeugt: „Das ist das Geschäftsmodell für die Zukunft.“

Das Insolvenzverfahren sei „für alle ein schmerzlicher Prozess“ gewesen. Von zwölf Mitarbeitern konnten letztlich nur fünf bleiben. „Aber es geht weiter.“