Duisburg..
Der Duisburger Film-Unternehmer Hanns Eckelkamp brachte den Klassiker "12 Uhr mittags" mit Gary Cooper ins Kino - und begründete damit eine lange und erfolgreiche Karriere. Vor 50 Jahren rief er die Firma „Atlas Film“ ins Leben. Ein Besuch in Berlin.
Mit „12 Uhr mittags“ fing alles an. Der Duisburger Film-Unternehmer Hanns Eckelkamp brachte den Klassiker mit Gary Cooper ins Kino und begründete damit eine lange und erfolgreiche Karriere. Vor 50 Jahren rief er seine Firma „Atlas Film“ ins Leben. Ein Geburtstag, der auch im Filmforum am Dellplatz mit Weggefährten und cineastischen Größen wie Ulli Lommel und Peter Schamoni kräftig gefeiert wurde.
Nachdem sich die Wogen des Jubiläums geglättet haben, saß mir der 83-jährige Pionier der deutschen Filmkunst-Szene beim „Vietnamesen“ neben seinem Büro an der Augsburger Straße in Berlin gegenüber. Bereits vor 20 Jahren verließ er Duisburg „der Liebe wegen“ und zog in die Metropole, deren kulturelles Angebot er heute sehr schätzt.
Im Autokorso über die Mülheimer Straße
So kann er sich an die Eröffnung des „Delhi“ an der Ecke Bismarck-/Memelstraße noch gut erinnern. Doch schon bald zog es ihn in das Zentrum der immer noch kriegsverwüsteten Stadt. Der junge Filmfreund, dessen elegante Erscheinung auch heute noch gewinnend ist, erwarb zwei Grundstücke an der Düsseldorfer Straße – darunter das mit dem ausgeglühten Stahlskelett der Getreidebörse, auf dem er das große Europa-Kino baute. Dort fanden später viele Filmpremieren statt.
Unvergessen bleibt der Triumphzug des Duisburger Sängers Rudolf Schock, der im Autokorso über die Mülheimer Straße bis zum Rathaus fuhr, um dort von Tausenden für seinen neuen Film „Du bist die Welt für mich“ gefeiert zu werden. Eckelkamp: „Ich wollte ihn erst vor dem Rathaus einfliegen lassen.“ Doch der damalige Oberbürgermeister sah Gefahren durch die große Menschenmenge.
1960 gründete Eckelkamp dann seine Firma „Atlas Film“, der mit unter anderem Atlas Air und Atlas International noch weitere Gründungen folgten. Der stets risikofreudige Unternehmer Eckelkamp handelte mit einer guten Ware. Für „Filmkunst“ gab es inzwischen in Deutschland einen guten Markt. Eckelkamp: „Ich habe mich aber selbst nie als Künstler gesehen.“
Doch das große Kinosterben hatte begonnen. Viele Häuser waren nicht mehr rentabel. Eckelkamp selbst ging mit „Atlas Film“ dann 1967 insolvent. „Heute würde ich ein Schild an die Tür hängen: Wegen vorübergehenden Geldmangels geschlossen.“
Alle sechs Kinder sind im Filmgeschäft
Doch der umtriebige Unternehmer kam schnell wieder auf die Beine: „Ich hatte immer wieder neue Projekte.“ Auch in einem Alter, in dem andere längst als Rentner den Einkauf zum Höhepunkt ihres Tages machten, verdiente Eckelkamp mit seinen Ideen und Filmen genug Geld. Heute beschäftigt ihn immer noch sein Mabuse-Filmprojekt „Braincopy“ und die Verwaltung eines großen Film-Stocks mit vielen Klassikern. Sein Lieblingsfilm? „Die Kinder des Olymp.“ Seine aktuelle Kino-Empfehlung: „Das Konzert“ von Radu Mihaileanu.
Und für den Nachwuchs hat der charmante Filmliebhaber auch gut gesorgt: „Alle meine sechs Kinder sind im Filmgeschäft tätig.“ Darunter auch Monika Eckelkamp, die das Filmmuseum in Amsterdam leitet. Ansonsten gibt es eine Atlas-DVD mit den größten Kino-Erfolgen und weitere Glückwunsch-Filme im Filmforum am Dellplatz zu sehen.