Duisburg. .
Das Stadtwerke-Sommerkino ging am Sonntagabend in die Halbzeit: 20 von 40 Filmabenden im Landschaftspark Nord waren absolviert. Genau der richtige Moment also, um mit Kai Gottlob, dem Geschäftsführer des Mitveranstalters Filmforum, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Er stellte sich den Fragen von WAZ-Redakteur Thomas Richter.
Herr Gottlob, wie fällt Ihr Fazit nach zweieinhalb Wochen aus?
Kai Gottlob: Ein Fußballer-Sprichwort besagt: Abgerechnet wird zum Schluss! Daher will ich jetzt gar nicht zu sehr jubeln. Ich kann aber sagen, dass es sehr, sehr gut aussieht. Wir können mit Blick auf den bisherigen Zuschauerzuspruch unsere beste Halbzeitbilanz aller Zeiten vorlegen. Mit so einer Riesen-Nachfrage war aber nicht zu rechnen.
Worin liegt für Sie das Geheimnis des großen Erfolges?
Gottlob: Es ist diese kongeniale Komposition aus unserem Programm, dem Landschaftspark als Spielort und dem gesamten Ambiente hier. Diese drei Komponenten passen aus meiner Sicht perfekt zusammen. Wir schauen bundesweit auf das Open-Air-Angebot unserer Kinokonkurrenz und können erhobenen Hauptes sagen, dass wir hier alle zusammen etwas Einmaliges geschaffen haben. Das wird nicht nur von den Menschen aus Duisburg honoriert, sondern wir haben treue Fans aus der gesamten Region.
Wie war bislang das Feedback?
Gottlob: Durchweg positiv! Am Auftaktabend hatten wir mit Freddie Röckenhaus und Petra Höfer die Regisseure unseres Eröffnungsfilms „Deutschland von oben“ hier. Beiden hat es so gut gefallen, dass sie spontan gesagt haben, dass sie wiederkommen – zum Filmgucken.
Obwohl viele Filme schon im Vorfeld ausverkauft waren, wird im Stadtbild nach wie vor massiv fürs das Sommerkino geworben. Warum?
Gottlob: Die Präsenz in der Öffentlichkeit ist uns, aber vor allem auch unseren Sponsoren wichtig. Wir werden das weiterhin so handhaben und dürfen uns keinesfalls auf unserem aktuellen Erfolg ausruhen. Das gilt auch für das gesamte Drumherum. Wir setzen jedes Jahr neue Ideen um. Laut einem Filmzitat heißt es: Dinge müssen sich immer etwas ändern, damit man das Gefühl hat, dass alles so bleibt wie es ist. Ich glaube, dass diese Lust auf Weiterentwicklung vom Publikum entsprechend honoriert wird.
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Und das sogar weit vor Filmbeginn.
Gottlob: Stimmt! Es sind jetzt viel mehr Leute sehr viel früher da. Wir haben den Gastronomiebereich flächenmäßig verdoppelt und bieten mehr Sitzplätze an. Das wird super angenommen. Außerdem spielt das Wetter in diesem Jahr hervorragend mit.
Einige Besucher merkten an, dass durch Werbung und Eisverkauf der Film immer erst sehr spät beginnt und das Vergnügen sich deshalb bis weit nach Mitternacht zieht. Was entgegnen Sie diesen Kritikern?
Gottlob: Wir dürfen die Werbung erst nach Einbruch der Dunkelheit zeigen. Das ist vertraglich klar geregelt und gilt für jedes Kino in Deutschland. Eis wird wegen des tollen Wetters derzeit einfach mehr nachgefragt. Wir haben die Zahl der Verkäufer in der Halle schon von zwei auf vier verdoppelt.
Grundsätzlich gilt: Wir fangen so früh an wie kaum ein anderer Mitbewerber. Und unser Vorprogramm dauert etwa 15 Minuten. Bei Deutschlands größtem Open-air-Kino in Dresden sind es 40 Minuten. Dort wird übrigens viel mehr Werbung von regionalen Unternehmen gezeigt. Die Nachfrage von Duisburger Firmen, bei uns zu werben, ist da bei unseren tollen Besucherzahlen noch ausbaufähig.