Duisburg/Mülheim. Tanken, essen, schlafen, waschen, entspannen und einkaufen – dies alles am Rande des Autobahn-Verkehrsknotenpunktes „Kreuz Kaiserberg“: Jetzt haben die Stadtplaner einen zweiten Anlauf unternommen, um das keineswegs unumstrittene Projekt „Autohof in Duissern“ an den Start zu bringen.

Tanken, essen, schlafen, waschen, entspannen und einkaufen – dies alles am Rande des Autobahn-Verkehrsknotenpunktes „Kreuz Kaiserberg“: Jetzt haben die Stadtplaner nach Jahren des Nachdenkens doch noch einen zweiten Anlauf unternommen, um das keineswegs unumstrittene Projekt „Autohof in Duissern“ an den Start zu bringen.

Gemeint ist eine 4,5 Hektar große Autobahn-Raststätte inklusive Zwei-Sterne-Hotel im Bereich zwischen der Ruhrorter Straße, der Autobahn-Anschlussstelle Duisburg-Kaiserberg und der Dörnerhofstraße in Duissern. Ein Anlaufpunkt besonders für alle Lkw-Fahrer auf der Durchreise kreuz und quer nach Europa, denen der Gesetzgeber aber strikte Rast- und Ruhepausen auferlegt hat.

Nach der Sommerpause zur Abstimmung im Rat

Direkt nach der Sommerpause, in der Duisburger Ratssitzung am 9. September, wird die Verwaltung der Politik dazu einen neuen detaillierten Vorschlag vorlegen. Der bestehende Flächennutzungsplan der Stadt muss dafür geändert werden, zum Jahresende könnte ein Bebauungsplan zur Abstimmung kommen. Der Investor ist nach wie vor die Projekt-Service Middendorp GmbH aus dem niedersächsischen Salzbergen. Diese hatte in einem ersten Anlauf im Jahr 2004 mit ihrem Vorhaben auf dem Autohof vier Spielhallen zu einem „Entertainment-Center“ zu bündel in der Politik wie in der Anwohnerschaft t für helle Aufregung und scharfe Ablehnung gesorgt. Die Furcht: Dort, wo Glücksspiel stattfinde, seien dann auch Prostitution, Kriminalität und neue Rocker-Aktions-Räume nicht mehr weit.

Also hat die Duisburger Stadtverwaltung im Absprache mit dem Investor jetzt ein deutlich kleineres Autohof-Konzept plus Hotel auf die politische Abstimmungsreise geschickt. Möglicherweise im Sommer 2014 könnte theoretisch hier der Bagger rollen.

Und das ist geplant: Schon der Gesetzgeber verlangt von Autohöfen einen ganzjährigen 24-Stunden-Rund-um-Betrieb, eine gastronomische wie sanitäre Voll-Versorgung und eine direkte Nähe (nicht weiter als 1000 Meter) zur Autobahn. Das wäre am geplanten Standort gegeben. Hier soll eine große Autobahn-Raststätte mit 90 Sitzplätzen, Backshop, Bistro und Restaurant entstehen, Duschen, Waschräume für Fernfahrer und ein kleinerer Glücksspielbereich.

Aber nicht nur Lkw-Fahrer, auch Pkw-Fahrer (Familien mit Kindern) sollen hier bequem Rast machen können, ein Fast-Food-Restaurant, das man auch aus dem Auto anfahren kann, sowie Spielplätze und Spielzonen für Kinder sollen errichtet werden.

Werbe-Pylon verweist auch auf das Zwei-Sterne-Hotel

Für Lkw wie für Pkw soll auf dem Autohof eine Servicestation mit Staubsauger, Luft/Wasser und Eigenservice errichtet werden. Notwendige Reparaturen sollen über Service-Kräfte an Fachwerkstätten vermittelt werden.

Ein gewaltiger Pylon muss die Höhe der Bäume deutlich überragen, um in alle vier Richtungen Werbung auf die Autobahnen senden zu können. Er soll auch auf das vierstöckige Hotel verweisen, das in der Kategorie „Zwei Sterne“ als Preiswert-Hotel insgesamt 58 Zimmer (Einzel-, Doppel- Familienzimmer) und 58 Autostellplätze anbieten wird. Erschlossen wird das Hotel über die Dörnerhofstraße mit einer neuen Zufahrt. „Wir legen jetzt dieses neue, überarbeitete Konzept der Politik vor“, sagt Hendrik Trappmann, Planungsamtsleiter der Stadt, „weil wir glauben, dass es mehrheitsfähig ist.“

Mit dem Projektvorhaben legt die Verwaltung der Politik aber auch einen Umweltweltbericht vor, der die einzelnen Auswirkung des „Autohofes“ auf Tiere, Pflanzen, Menschen (Schall, Immissionen, Erholung) auf Böden, Wasser, Klima und Luft durchaus kritisch bewertet . Immerhin werden hier fünf Hektar Landwirtschafts- und Deichschutzfläche sowie Verbandsgrün in eine „Sonderfläche Hotel und Autohof“ umgewandelt.