Ruhrort/Homberg. . Britta Sester ist seit Mai die neue Leiterin der Bezirksbibliothek Hochheide an der Ehrenstraße. Damit untersteht ihr auch die Ruhrorter Stadtbücherei
Noch ist ihr Büro nicht komplett eingeräumt, Umrisse an der kahlen Wand verraten, wo unlängst noch einige Rahmen hingen. Daneben sind noch Bilder, die seit Jahrzehnten nicht abgenommen wurden. Doch das wird sich ändern. „Hier kommt bald was von Real Madrid hin“, sagt Britta Sester, seit Mai die neue Leiterin der Bezirksbibliothek Hochheide an der Ehrenstraße. Damit untersteht ihr auch die Ruhrorter Stadtbücherei.
In Duisburg ist die aus Frechen stammende Diplom-Bibliothekarin allerdings keine Unbekannte, rund fünf Jahre leitete sie die Zweigstelle in Großenbaum.
Jetzt möchte sie beruflich „noch mal einen draufsetzen“ und freut sich bereits auf viele neue Erfahrungen. „In den ersten Tagen habe ich mich gefühlt wie eine Praktikantin, weil vieles ungewohnt war.“ Allmählich gewöhnt sie sich jedoch an ihren Chefsessel, doch „um zu sagen, was sich alles verändern wird, ist es noch zu früh“. Zunächst führt sie alle Projekte ihrer Vorgängerin Jutta Flaßhove weiter, möchte der Hochheider Bibliothek aber bald ihren eigenen Stempel aufdrücken.
„Bib-Slam“ als Erfolgsmodell
„Für mich ist die Bibliothek ein Ort, wo sich alle Altersklassen begegnen sollen.“ Auch lebenslanges Lernen ist Sester besonders wichtig, daher soll ihre Bücherei Kinder, Jugendliche und Senioren gleichermaßen ansprechen.
Einige Ideen, wie das geschehen könnte, hat die neue Leiterin bereits mitgebracht: ein Bürgerfest gehört ebenso dazu wie Kooperationen mit Homberger Vereinen und Institutionen. Ein Kindertheater wünscht sie sich ebenfalls und sucht derzeit nach Sponsoren. Freuen würde sie sich aber besonders, wenn es gelingt, viele Menschen – „egal welchen Alters“ – dazu zu bewegen, sich ehrenamtlich für die Bezirksbibliothek zu engagieren.
Einen Coup hat Sester aber bereits gelandet: Demnächst werden regelmäßig Poetry Slams in Hochheide stattfinden. Unter dem Namen „Bib Slam“ hatte Sester diesen Literatur-Wettstreit in Großenbaum ins Leben gerufen. Mit ihm Boot ist Axel Stiller, der zuletzt namhafte Slammer nach Duisburg holte. Die Premiere ist für Anfang nächsten Jahres geplant.
„Ich bin ein Verfechter des Buches“, sagt die Leiterin. Dessen Vermittlung stehe im Fokus, aber bei ihr herrsche längst kein „altbackener Büchereibetrieb wie im Mittelalter“.
Modern und freundlich will sich die städtische Bildungsinstitution präsentieren, und deren Chefin, die in Neudorf wohnt, lernt jetzt den Bezirk und seine Menschen kennen. „Das wird spannend“, freut sich Britta Sester.