Duisburg. Suche nach einem Stammzellenspender für den an Leukämie erkrankten Sven Bohrer lockte 44 Freiwillige an.

Als Petja Kaslack in der WAZ von der Hilfsaktion für den an Leukämie erkrankten Sven Bohrer las, reifte in ihm sofort der Entschluss: „Ich will helfen!“ Der 27-Jährige aus Duissern zählte zu jenen 44 Freiwilligen, die sich vor der Gaststätte „Der Kleine Prinz“ in der Innenstadt typisieren ließen. Mitarbeiter des Uniklinikums Düsseldorf wollten dort mit Hilfe eines Wangenabstrichs herausfinden, ob die Helfer als Stammzellenspender für den lebensgefährlich erkrankten Familienvater Bohrer in Frage kommen.

Doch nicht nur die Menschen auf der Straße engagieren sich für Sven Bohrer, seine Kollegen von der Duisburger Werkstatt für Menschen mit Behinderung tun es ebenfalls. An seinem Arbeitsplatz fanden sich nämlich weitere 65 Freiwillige, die mitmachten. Addiert also 109 Mal neue Hoffnung. Um einen passenden Helfer zu finden, werden alle nationalen und internationalen Spender-Datenbanken nach einem „genetischen Zwilling“ durchforstet.

"Einfach schrubben, wie beim Zähneputzen"

„Ich hatte die Sorge, eine Rückenmarkspende machen zu müssen, falls es genetisch passen sollte. Aber das läuft nun anders“, begründet Birgit Schlüter aus Neudorf ihre Teilnahme. „Stimmt“, bestätigt Mostafa Barakant, Arzt am Uni-Klinikum. „In 95 Prozent der Fälle entnehmen wir die Stammzellen dem peripheren Blutkreislauf. Vorher wird ein Medikament gespritzt, durch das die Stammzellen vom Knochenmark ins Blut gelangen“, so der Mediziner.

Enrico Richter, Biologe der Uni-Klinik Düsseldorf, erklärt das Prozedere für alle Mitmachwilligen. Zunächst wird mit einem Schluck Wasser der Mund ausgespült, danach die beiden Wangeninnenseiten jeweils mit einem Wattestäbchen für etwa 30 Sekunden ausgekratzt, um Gewebsmerkmale zu sammeln. „Einfach schrubben, so wie beim Zähneputzen“, rät er. Im Labor der Uni-Klinik wird dann die Probe ausgewertet, vier bis sechs Wochen später kommt der Spenderausweis.

Auch Hartmut Slavik aus Meiderich wollte spenden, mit 57 hatte er das Höchstalter (55) aber überschritten. „Ich könnte ja auch einmal in so eine Situation kommen“, sagt er. Ärgerlich findet es Slavik, dass die Krankenkassen die Kosten für die Typisierung nicht tragen. „Sie stellen sich Glaspaläste hin, aber in solch wichtigen Dingen versagen sie die Unterstützung. Das verbittert.“

Wer helfen will: www.kmsz.de

Gemeinsam gegen Leukämie

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Sonntag der 25.11.2012 Essen, Gemeinsam gegen Leukämie , Große Typisierungsaktion und Festival mit einer Tattoo-Convention mit Deutschlands beliebtesten Tätowierern fand am Sonntag den 25.11.2012 in der Weststadthalle in Essen statt.
Sonntag der 25.11.2012 Essen, Gemeinsam gegen Leukämie , Große Typisierungsaktion und Festival mit einer Tattoo-Convention mit Deutschlands beliebtesten Tätowierern fand am Sonntag den 25.11.2012 in der Weststadthalle in Essen statt. "In Memory of Anke" lautete das Motto der Typisierungsaktion.Foto: Olaf Fuhrmann / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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Sonntag der 25.11.2012 Essen, Gemeinsam gegen Leukämie , Große Typisierungsaktion und Festival mit einer Tattoo-Convention mit Deutschlands beliebtesten Tätowierern fand am Sonntag den 25.11.2012 in der Weststadthalle in Essen statt.
Sonntag der 25.11.2012 Essen, Gemeinsam gegen Leukämie , Große Typisierungsaktion und Festival mit einer Tattoo-Convention mit Deutschlands beliebtesten Tätowierern fand am Sonntag den 25.11.2012 in der Weststadthalle in Essen statt. "In Memory of Anke" lautete das Motto der Typisierungsaktion.Die Schrottladys Monika und Desiree waren auch bei der Typisierungsaktion dabei.Foto: Olaf Fuhrmann / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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