Duisburg. ... die schlechten ins Kröpfchen. Zum Auftakt von „WAZ öffnet Pforten“, ging es für die Teilnehmer zur Plange-Mühle in Homberg. Wie viel Arbeit hinter so einer Packung Mehl steckt, konnten sie während des Rundgangs hautnah erleben.
Warme Luft und ohrenbetäubender Lärm schlägt den 29 Gewinnern zum Auftakt von „WAZ öffnet Pforten“ entgegen. Hier, in der Plange-Mühle in Homberg, verarbeitet der Müller das Korn nicht mehr mit Steinen zu Mehl. Effizienz ist gefragt, wenn 5,8 Millionen Menschen täglich versorgt werden. Jürgen Plange ist Prokurist und mit dem Gewerbe „seit Kindertagen an vertraut“. Wenn er über Roggen und Weizen spricht, klingt stets ein Hauch von Stolz mit. Verständlich, geht die Müller-Geschichte der Familie doch bis in das 18. Jahrhundert zurück.
Bevor die Besucher in die Produktionsstätte dürfen, heißt es erst mal: „Kittel an und Haube auf!“ Ein leises Stöhnen geht durch den Raum, ist es doch ohne Kittel schon mehr als warm. Jürgen Plange führt die Teilnehmer an den Rhein. Viele Tonnen Weizen aus Hannover liegen noch unberührt auf dem Schiff, das dort vor kurzem erst angelegte. „Ein Mitarbeiter nimmt gerade Proben, die dann direkt in unser Labor gehen“, erklärt Plange. Was genau untersucht wird, interessiert die Besucher besonders.
Hightech in der Mühle
Die Frage kommt nicht von ungefähr, Getreide ist „unser täglich Brot“ – Qualität immens wichtig. „Wir überprüfen eine ganze Palette. Von Wassergehalt über Staub bis hin zu Schadstoffen, die wir aber extern untersuchen lassen.“ Sind die Proben in Ordnung, saugt ein Riesen-Saugrüssel das Getreide ein. Für die Körner beginnt eine strapazenreiche Reise, in denen sie gerüttelt, gescannt, gemahlen werden.
24 Stunden, sieben Tage die Woche, laufen die Maschinen. „Es sei denn, wir müssen mal eine Wartung durchführen“, so Plange. „Und was ist mit der Reinigung?“, fragt ein Mann erstaunt. „Die Mühlen können sich selber reinigen“, erklärt der Fachmann. Die Energiekosten seien enorm. „Wobei wir den Verbrauch in den letzten drei Jahren um fünf Prozent senken konnten.“
Maschinen rütteln gewaltig
Weiter geht es. Über teils holprige Treppen, werden die Besucher von Stockwerk zu Stockwerk geführt. Sie sehen Grießputzmaschinen, Mehlsammelschnecken und Plansichter. Fleißige Gerätschaften, die das Korn säubern und sortieren. Plange schickt jeden „durch“ die Plansichter. Die Maschinen rütteln gewaltig. So gewaltig, dass einem vom hinschauen schwindelig wird. Im Inneren verbergen sich 20 Siebe, die das Korn nach Größe sortieren. Geballte Eindrücke in kurzer Zeit. Eines nehmen die Besucher mit: Hinter unserem Grundnahrungsmitteln steckt ungeahnte Technik.