Duissern. .
Die Blumen sprießen, die Rosen duften, und auf der Galerie lässt es sich bei diesem sonnigen Wetter im Botanischen Garten prima Zeitung lesen. Doch Gerüchte, dass Bäume im Botanischen Garten Duissern gefällt werden sollen, störten das Idyll. Volker Heimann, stellvertretender Leiter des Amtes für Umwelt und Grün der Stadt, und Landschaftsplanerin Katrin Kempf, die bei der Stadt für die Botanischen Gärten zuständig ist, gaben bei einer Ortsbesichtigung, auf Einladung des Wählerbündnisses SGU ,Entwarnung. Allerdings: Die Stadt muss 500.000 Euro in den beiden Botanischen Gärten einsparen und wird den Park deshalb umgestalten, damit er weniger pflegeintensiv ist. Die Vielfalt der unterschiedlichen Arten soll erhalten bleiben.
Bete werden zusammengelegt
„Der Botanische Garten ist eine Oase, hier wird nicht gegrillt, hier hat man seine Ruhe“, gerät eine Besucherin ins Schwärmen. „Manchmal bekommt man gar keinen Platz.“ Entsprechend besorgt war sie, als sie hörte, dass die Stadt sparen müsse. Die kleinen Beete, in denen die einzelnen Gewächse samt Schildchen präsentiert werden, sollen etwa zu größeren Flächen zusammengelegt und thematisch gestaltet werden. Etwa so, dass sich ein Farbverlauf ergibt.
Ein Besucher schlägt vor, bei der Bepflanzung darauf zu achten, dass zu jeder Jahreszeit etwas in den Gärten blüht. Zusätzlich sollen die Stauden und Hölzer moderner präsentiert werden. Künftig soll man auch mit seinem Smartphone direkt Informationen über die Pflanzen abrufen können. „Es gibt viele Besucher, die herkommen und die Namen der unterschiedlichen Gewächse lernen“, weiß Katrin Kempf. Mehr als 4000 verschiedene gedeihen an der Schweizer Straße. Damit ist der Garten eine der wenigen bepflanzten. Grünanlagen
Kein Zuchtbuch mehr
Schon vor einiger Zeit ist die Stadt aus dem Verband Botanischer Gärten ausgetreten. „Der Bürger merkt davon aber nichts.“ Die Mitarbeiter müssen nun kein Zuchtbuch mehr führen oder den Saatentausch zwischen verschiedenen Parks organisieren. Das war eine aufwendige Angelegenheit.
Derzeit werden nur behutsam Änderungen vorgenommen. Doch irgendwann müssen die Gärtner mit großem Gerät anrücken. Die Terrassenform des Garten soll erhalten bleiben. Allerdings könnte eine neue Achse vom Eingang gezogen werden. „Es gibt historische Pläne, die zeigen, dass es früher einen Weg gab, der sich vom Eingang durch den Park zog“, erklärt Katrin Kempf. Und Volker Heimann ergänzt: „Ein Garten ist nicht statisch. Manchmal muss man auch etwas verändern.“