Duisburg. Die Stadt Duisburg veranlasste Ende vergangener Woche, einen Grünstreifen, der den Zuweg zum Spielplatz am Nombericher Platz von der Eigenheimsiedlung trennt, komplett abzuholzen. Anlieger sind aufgebracht.
Bis zum Altweibertag war die kleine Eigenheimsiedlung zwischen Nombericher Platz und dem angrenzenden Spielplatz durch eine Hecke aus Büschen und einer Reihe von Säulen-Zypressen gut abgeschirmt. Doch dann rückte eine Gärtner-Truppe an, die den ganzen Bestand entlang des Zuweges zum Spielplatz und zur Parkanlage absenste. Jetzt liegt die Siedlung auf dem Präsentierteller – und die Anwohner Christine und Dieter Borchardt ärgern sich schwarz. Denn ihr Haus grenzt direkt ans städtische Grundstück.
Die Eheleute dachten an einen schlechten Scherz, als Altweiber zunächst die von mehreren Anwohnern vor mehr als einem Jahrzehnt zur Abschirmung gepflanzte Zypressenreihe abgeschnitten wurde. Als dann einen Tag später auch noch die alten Büsche bis auf etwa 50, 60 Zentimeter Höhe dran kamen, stand für sie fest: „Das ist reine Schikane der Stadt!“
Beschwerden eingereicht
Denn: Die Siedler haben sich im Laufe der Jahre immer wieder bei den Behörden beschwert, weil in dem Bereich nicht nur gepflegte Büsche wuchsen, sondern sich auch der unbeliebte, weil stark wuchernde Knöterich ausbreitete.
Von einer Beseitigung des Grüns sei nie die Rede gewesen. Im Gegenteil: „Wir hatten mehrfach beim Grünflächenamt um zusätzliche Abtrennungs- bepflanzungen gebeten“, sagt Dieter Borchardt. Ziel war es, den wilden Durchgang vom Spielplatz zur Siedlung dadurch unmöglich zu machen, aber auch, die hinter den Häusern liegenden Gärten, die an das Spielplatz-Grundstück angrenzen, besser abzuschirmen. Denn immer wieder lande Unrat in den Gärten der Anwohner, hineingeworfen von Jugendlichen, die in den Büschen herumlungerten.
Von der Stadt sei aber keine Unterstützung gekommen. Man habe zunächst jegliche Zusatzbepflanzung wegen der finanziellen Notlage der Stadt abgelehnt, 2011 schließlich aber doch eine Nachpflanzung ins Auge gefasst. „Die Zusage wurde natürlich nicht eingehalten“, sagt Borchardt. Stattdessen hat die Stadt nun das Grün am Weg komplett abrasiert, und begründet: „Wir haben auf dem vorderen Teil des Grundstücks gerodet, da uns immer wieder Beschwerden wegen schlechter Passierbarkeit vorlagen. Gerodet wurde ausschließlich Gebüsch, vor allem Knöterich. Der hintere Teil blieb unversehrt. Auf dem vorderen Teil wird nun Rasen eingesät, der regelmäßig gemäht wird, um den Knöterich auszurotten.“ Anschließend könne man über eine neue Hecke nachdenken.