Duisburg. Viele Kinder waren nach nach dem Gasalarm an der Duisburger Don-Bosco-Grundschule den Tränen nahe. Das Großaufgebot der Feuerwehr mit Blaulicht und Sirenen habe die Kinder verängstigt, kritisiert der Schulleiter. Die Feuerwehr kann die Kritik nicht nachvollziehen.

Die Feuerwehr rückte Montag Morgen mit einem Großaufgebot zur Walsumer Don-Bosco-Grundschule aus. Der Grund: beißender Gasgeruch und Rauchentwicklung im Lehrschwimmbecken der Schule an der Karlstraße.

Vor Beginn des Schwimmunterrichts waren Gas und Rauch dem Personal und den rund 20 Kindern aufgefallen. Man alarmierte umgehend die Feuerwehr. Dass die jedoch mit jaulenden Sirenen und Blaulicht kam und den Schülern so einen gehörigen Schrecken einjagte, war Schulleiter Jürgen Altenbeck und seinen Lehrern zu viel des Guten.

Verdacht auf Chlorgasaustritt nicht bestätigt

„Es ist ja schön, dass die Hilfe hier schnell eintraf, aber das Aufgebot war etwas überzogen“, sagt der Schulleiter und fügt hinzu: „Wir haben extra telefonisch darauf hingewiesen, dass man bitte die Sirenen in Schulnähe ausschalten soll, um die Kinder nicht zu verängstigen.“

Die Feuerwehr konnte den Verdacht auf Chlorgasaustritt in der Schwimmhalle nicht bestätigen. Die Kinder und Lehrer, die über eine Reizung der Atemwege geklagt hatten, wurden ärztlich betreut, mussten aber nicht ins Krankenhaus.

Kinder hatten große Angst

Das Chaos war dennoch perfekt. Den Kindern haben die Feuerwehrwagen und vor allem der laute Hubschrauber, der auf dem Schulhof landete, große Angst gemacht. Viele der Kinder seien den Tränen nah und völlig aufgelöst gewesen. An Unterricht sei nicht mehr zu denken gewesen: „Die Kinder hatten große Angst. Wir müssen ihnen jetzt erklären, dass hier gar keine Gefahr besteht“, sagt Altenbeck.

Die letzten zwei Schulstunden spielten die Lehrer mit den Kindern, um sie auf andere Gedanken zu bringen. Für die Eltern hat der Schulleiter sofort ein Schreiben aufgesetzt, um sie zu informieren. „Dann können die Eltern ihre Kinder auch noch einmal zusätzlich beruhigen“, sagt Altenbeck.

Ursache für Atemwegsreizung ist unklar

Die Feuerwehr kann die Kritik an ihrem Vorgehen nicht nachvollziehen. Bei einem Notruf dieser Art müsse man mit solch einem Aufgebot ausrücken, hieß es. „Wenn der Verdacht auf den Austritt von Chlorgas sich bestätigt hätte, wäre es wirklich gefährlich geworden“, sagt ein Sprecher der Feuerwehr. Die Einschätzung der Gefahr und die nötige Herangehensweise müsse man ihnen überlassen. Dass ein Hubschrauber Lärm mache, könne die Feuerwehr nicht ändern.

Eine genaue Ursache für die Atemwegsreizung bei Lehrern und Schülern konnte auch die Polizei bei ihren Ermittlungen nicht feststellen.