Duisburg. .

Ein Auto voll beladen mit zerkleinerten Baumstümpfen fährt auf den Hof. Als sich der Kofferraum öffnet, stehen sofort zwei Jugendliche bereit, um die schweren Holzblöcke auszuladen. Seit März freuen sich die Kunden des Recyclinghofs Nord in Neumühl über diesen neuen „Raustrage-Service“.

Vier Jugendliche packen im Rahmen einer Arbeitsgelegenheiten-Maßnahme des Jobcenters auf dem meist frequentierten Recyclinghof der Stadt mit an, um für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen und die Kunden tatkräftig zu unterstützen.

"Kunden waren überrascht"

„Die Maßnahme ist ein Paradebeispiel“, findet Michael Synowczyk, Teamleiter des Jobcenters. Die Duisburger erhielten einen einmaligen Service und die jugendlichen Arbeitslosengeld-II-Empfänger eine sinnvolle Beschäftigung sowie eine gute Integration in den Betrieb.

„Die Kunden waren anfangs sehr überrascht“, erinnert sich André Gnose (23) an seine ersten Tage als Raustrage-Servicekraft. Ausgestattet mit Arbeitsschuhen, gelber Weste und Handschuhen schleppt er seit Anfang März täglich Bauschutt, Gartenabfall und Hausmüll die Treppen zum Recyclingcontainer hoch und unterstützt die Bürger bei ihrer Abfallentsorgung. Abends hat er zwar manchmal Muskelkater, aber ihm gefällt die Arbeit: „Es macht Spaß, im Freien zu arbeiten und Kontakt mit den Kunden zu haben“, sagt Gnose. Diese Ansicht teilt Daniel Becker: „Die Arbeit ist prima. Ich komme gut mit den Kollegen und Kunden aus“, erklärt der 19-jährige.

"Gute Maßnahme für das Allgemeinwohl"

Jede Minute fährt unterdessen ein weiteres Auto auf den Hof und stoppt auf dem Parkplatz vor den Containern. Schnell sind die riesigen Müllbehälter voll und müssen ausgetauscht werden. „Die Unterstützung entschärft die Situation hier“, sagt Christian Kley, Geschäftsbereichsleiter für Abfall und Vertrieb der Wirtschaftsbetriebe. Auch auf den anderen Recyclinghöfen würde es den neuen Service geben. So unterstützen derzeit drei Kräfte den Betrieb im Westen und je einer die Höfe Süd und Mitte.

Als Wertschätzung ihrer Arbeitskraft und Mehraufwandsentschädigung erhalten die Jugendlichen zwei Euro die Stunde. „Das ist ein Novum. Das gibt es nur in Duisburg“, erklärt Synowczyk. Woanders würde für die Teilnahme weniger bezahlt. „Wir zeigen den Jugendlichen, dass sie hier gebraucht werden und anerkannt sind. Es ist eine gute Maßnahme für das Allgemeinwohl“, findet Kley und hofft, dass sie auch im kommenden Jahr weitergeführt werden kann. Dann auf dem neuen Recyclinghof Nord, der im September im Holtkamp in Obermarxloh eröffnen soll.