Duisburg-Nord. . Bezirksbürgermeister im Norden werden bislang kaum als Anlaufstelle für Hartz-4-Problemfälle genutzt
Ende Januar löste ein Besuch von Walsums Bezirksbürgermeister Heinz Plückelmann beim Hamborner Jobcenter heftige Reaktionen in der Öffentlichkeit aus.
Der Sozialdemokrat hatte damals einen bedürftigen 18-jährigen jungen Mann, der ihn zuvor um Hilfe gebeten hatte, in die Behörde begleitet und war schon an der Pforte zum Jobcenter abgeblitzt.
Anschließend setzten sich Plückelmann, Ratsherr Georg Berner und Jobcenter-Chef Norbert Maul zusammen und zogen Lehren aus dem Vorfall. Seit mehr als zwei Monaten können nun Bürgerinnen und Bürger, die sich selbst als Hartz-4-Härtefälle sehen, im Rahmen der Bürgersprechstunden der Bezirksbürgermeister in Hamborn, Meiderich und Walsum um Vermittlung ersuchen.
Bei Hamborns Bezirksbürgermeister Uwe Heider (SPD), ist in dieser Zeitspanne allerdings noch kein Hartz-4-Härtefall aufgetaucht: „Grundsätzlich ist das ja nichts Neues“, sagt Heider, „denn früher kam es durchaus schon vor, dass Menschen um Hilfe in solchen Fällen gebeten haben.“ Diese Fälle habe er stets im Dialog mit den Verantwortlichen des Jobcenters geklärt: „Allerdings ist in letzter Zeit niemand auf mich zugekommen.“
Einen Ansturm unzufriedener Hartz-4-Bezieher auf das Büro von Heinz Plückelmann hat es ebenso wenig gegeben: „Einer war da“, sagt Plückelmann, „und dem konnte geholfen werden.“ In dem Fall habe er – wie mit Norbert Maul abgesprochen – auf dem kurzen Dienstweg den zuständigen Abteilungsleiter erreicht: „Dann wurde die Sache korrekt geregelt.“
Gründe für die bislang mangelnde Resonanz zu suchen, hielte er für Kaffeesatz-Leserei: „Es war und bleibt gut, dass Betroffene diese Chance haben und uns ansprechen können“, sagt Plückelmann.