Duisburg. .
„Am Wasserturm“ war gestern großes Thema auf dem Wasserturm: 55.000 Quadratmeter in Hochfeld sollen unter diesem Namen in den nächsten eineinhalb Jahren vermarktet werden an Interessenten aus den Bereichen produzierendes Gewerbe, Handwerk und Dienstleistungen. Die Ansiedlung von Einzelhandel ist ausdrücklich ausgeschlossen.
Vorgestellt wurden die Pläne auf dem Wasserturm, der letztes Zeugnis des früheren Bahnbetriebswerkes Duisburg-Hauptbahnhof ist. Der Ringlokschuppen, der zuletzt als Lager- und Abstellhalle diente, ist im letzten Jahr abgerissen worden. Die aktuellen Planungen sehen Baufelder von 2500 bis 20.000 Quadratmetern vor, festgelegte Parzellen gibt es nicht. Gewerbebauten, Hallen und Büros dürfen dort bis zu einer Höhe von zwölf Metern gebaut werden.
Erschließung des Geländes ab Ende des Jahres
Die Zufahrt ist über die Heerstraße geplant. Mit der Erschließung des Geländes soll nach den Plänen von Eigentümer Aurelis ab Ende des Jahres begonnen werden. Dafür ist eine Investition von 1,2 Mio Euro vorgesehen. 400.000 Euro sind bereits in Abrissarbeiten und Aufbereitung des Geländes geflossen, auf dem auch ein Fuß- und Radweg vorgesehen ist als Teil der geplanten Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Rheinufer.
Mit der Entwicklung der ehemaligen Bahnfläche unweit der Autobahn A 59, stoße man in eine Lücke angesichts des zunehmenden Flächenmangels in Duisburg, erklärte Olaf Geist, Leiter der Region West bei Aurelis.
"Wirtschaft braucht Fläche"
Nachfrage gebe es seit Jahren nach unterschiedlichen Gewerbeflächen, erläuterte Irmela Quester, die für die Vermarktung der Fläche zuständig ist: „Aber wir konnten nie liefern.“
75 Hektar Fläche seien in Duisburg allein notwendig, um den absehbaren Bedarf kleiner und mittlerer Betriebe in den nächsten Jahren abdecken zu können, umriss Ralf Meurer, Chef der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GFW), die Lage am Gewerbeflächenmarkt: „Wirtschaft braucht Fläche“ – auch in Zeiten des Internets gehe es nicht ohne Produktion und Dienstleistung.
Eine Größenordnung von 300 Hektar ist angedacht
Das letzte Gewerbegebiet für kleinere und mittlere Betriebe haben man vor fast zehn Jahren anbieten können im Bereich der ehemaligen Kaserne in Wanheim. Der oberste Wirtschaftsförderer äußerte sich optimistisch, dass das Gewerbegebiet „Am Wasserturm“ zügig vermarktet wird: „Aber es darf auch nicht das letzte sein.“
Insgesamt sei der Mangel sogar noch größer, fügte Planungsdezernent Carsten Tum an: „75 Hektar reichen nicht, wir brauchen mehr.“ Am Zuge der neuen Flächennutzungsplanungen sei eine Größenordnung von 300 Hektar angedacht: „Duisburg ist als Standort sehr nachgefragt.“
Priorität genieße dabei Flächenrecycling – wie eben in Hochfeld geplant.