Duisburg. .
Aus der losen Vereinigung wird ein Verein: Der Klüngelklub – eine Gruppe von Hochfelder Hausbesitzern, die sich gegenseitig unterstützen – hat sich am Donnerstag neu aufgestellt. Damit unterstreichen die Mitglieder auch, dass sie ihre Aktivitäten ausweiten wollen, ein Bürgerverein soll entstehen.
„Über Jahre brauchten wir die Vereinsform nicht“, erklärt Thomas Rensing, der von den 16 Gründungsmitgliedern zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Doch aus der „Selbsthilfezusammenrottung“, wie Rensing den ursprünglichen Kreis nennt, ist allmählich eine engagierte Gruppe geworden. Viel beachtete Diskussionsrunden wurden initiiert und Probleme aus dem Stadtteil in die Öffentlichkeit getragen.
Darstellung als Ghetto oder Slum sei überzogen
„Es war aber immer ein Ziel des Klüngelklubs, auch auf die positiven Dinge in Hochfeld hinzuweisen“, betont Rensing. „Das heißt nicht, dass man die Augen vor Missständen verschließen soll.“ Doch die Darstellung des Stadtteils „als Ghetto, als Slum, ist überzogen und nicht hilfreich. Ich kann die Aussagen der immer gleichen Leute nicht mehr hören.“
Das Ziel des neuen Vereins ist auch das des ursprünglichen Klüngelklubs und der Hausbesitzer: „Wir wollen die Wohnbedingungen in Hochfeld verbessern“, sagt Rensing . „Aber um diese Sache scharen sich viele Dinge, die man angehen muss.“ Die Verbesserung der Lebensbedingungen im Stadtteil wird deshalb als Zweck des Vereins in der Satzung formuliert – für alle Bewohner: „Wir haben einen vielversprechenden Zugang zu bulgarischen Roma bekommen, wollen Kulturarbeit leisten und auch die angestammte Bevölkerung nicht vergessen“, erklärt Rensing.
Nicht nur Negatives
Auch weiterhin wolle man Hausbesitzer davon überzeugen, in ihre Immobilien zu investieren. Das habe bei der „Verbesserung der Sozialstruktur“, wie es in der Satzung heißt, einen hohen Stellenwert. Doch mit den Zielen des Vereins könnten sich eben viel mehr Bürgerinnen und Bürger identifizieren. Deshalb stelle man sich breiter auf. „Binnen eines Monats werden wir 30 sein“, sagt Rensing überzeugt.
Genug zu tun für die Mitglieder gäbe es auch. „Wir müssen uns immer wieder mit pisseligen Dingen wie der Forderung nach einem Dixi-Klo vor der Pauluskirche befassen – seit fünf oder sechs Jahren“, erklärt Rensing. „Aber man hat uns auch schon im Rathaus wahrgenommen.“ Als Hochfelder wünscht sich Rensing: „Man soll nicht über uns reden, sondern mit uns.“ Die wohl größte organisierte Gruppe von Anwohnern im Stadtteil hat auch viel zu sagen – und eben nicht nur Negatives.