Duisburg. .
„Wir sind ein Logistikstandort, ein Stahlstandort“, stellt Arne Lorz klar. Er ist Projektleiter bei „Duisburg 2027“, also der Erstellung des neuen Flächennutzungsplan.
„Arbeitsplatzorientiert“ sei die Planung beim Thema Wirtschaft. Zentrales Anliegen sei die Bereitstellung von Flächen und die Abgrenzung zu anderen Nutzungen. Es gelte vor allem, Flächen für kleine und mittlere Unternehmen bereitzustellen, zugleich aber, unvermeidlichen Verkehr „stadtverträglich“ zu lenken.
39 Hektar kurzfristig aktivierbar
Zu den Grundlagen der Neuplanung gehören auch Analysen der aktuellen Lage, und die lässt beim Thema Flächen zu wünschen übrig: 39 Hektar sind im Stadtgebiet derzeit kurzfristig aktivierbar, allerdings verteilt auf 31 Teilflächen. Will ein ansiedlungswilliges Unternehmen auf mehr als drei Hektar bauen, gäbe es derzeit in Duisburg nur Kopfschütteln.
Wie viel Fläche für Gewerbe in der Stadt in den nächsten Jahren notwendig ist, hängt von diversen Faktoren ab, etwa der gesamtwirtschaftlichen Lage. Experten gehen von einem Duisburger Bedarf zwischen 90 und 300 Hektar aus. Im bisherigen Entwurf für den Flächennutzungsplan finden sich 240 Hektar und weitere 80 als Optionsflächen.
Im Norden Duisburgs noch größere Flächen
Was nicht heißt, dass es sich dabei um jungfräuliche Areale handelt. In den meisten Fällen handelt es sich um Fläche, die zuvor anderweitig genutzt wurden. Etwa von der Bahn wie das Gebiet der „Duisburger Freiheit“ (früherer Güterbahnhof) oder des Ausbesserungswerkes Wedau. Oder es geht um die Arrondierung vorhandener Gewerbegebiete wie etwa in Neumühl oder in Asterlagen.
Vorhanden sind größere Flächen auch noch im Norden des Arcelor-Mittal-Geländes in Laar, am Rheinpreußenhafen in Homberg oder auf den früheren Zechengeländen Schacht 2/ 5 und Walsum.“
Keine Planung "in Stein gemeißelt"
Neu in der Diskussion ist der Begriff „Innovative Stadträume“, wobei die damit bezeichneten Gebiete für eine Neunutzung überwiegend schon länger im Gespräch sind. Um was geht es? Hauptsächlich um eine Mischnutzung durch Gewerbe, Büros, Wohnen und Grünflächen, wie es etwa mit dem Rheinpark in Hochfeld geschehen soll. Auch das Bahngelände nördlich der Wedauer Brücke ist in dieser Hinsicht schon länger im Blick der Planer.
Eine ähnliche künftige Nutzung halten sie nun auch zwischen Innenhafen und Ruhr für möglich und am Rheinufer in Wanheimerort, für Lorz eine „logische Fortsetzung des Rheinparks in Hochfeld“ und „sehr langfristig“ mit der Chance der Anbindung an die attraktive Rheinpromenade in Wanheim. Wobei der Stadtplaner aber auch relativiert: Keine Planung „sei in Stein gemeißelt“.