Duisburg. .

Beinahe 3000 Duisburger Schülerinnen und Schüler sind in diesen Tagen damit beschäftigt, ihr Abitur zu machen. Ganz genau sind es 781 an Gesamtschulen und 2192 an Gymnasien. Es ist der doppelte Abiturjahrgang, der für diese hohen Zahlen sorgt. Besonders während der Prüfungsphase ist das für die Schulen eine Herausforderung.

Allein auf dem Mannesmann-Gymnasium in Huckingen gingen in diesem Jahr mehr als 280 junge Menschen in die Abiturprüfungen. „Jetzt kommen noch die Abweichungsprüfungen, wir sind noch lange nicht durch“, erzählt der stellvertretende Leiter Dr. Stefan Zeyen. „Es rollt eine doppelte Welle an mündlichen Prüfungen durch die Schule.“ Hier hatte man sich wegen der Größe der Stufen dazu entschieden, den doppelten Jahrgang getrennt zu unterrichten und auch getrennt zu prüfen. „Ein unglaublicher Aufwand“, sagt Zeyen. In jeder einzelnen der rund 280 mündlichen Prüfungen, mussten stets drei Lehrer sitzen. „Und das geht bis hin zu doppelten Abiturfeiern.“

Minimal besseres Abschneiden des G8-Jahrgangs

Der Lehrer für Geschichte und Deutsch bemerkte aber nicht nur im Kollegium die zusätzliche Belastung. Bei 33 bis 36 Unterrichtsstunden wöchentlich hätten auch die Schülerinnen und Schüler Schwierigkeiten, sich noch auf die einzelnen Fächer vorzubereiten oder Hausaufgaben zu machen. „In den Noten spiegelt sich das aber nicht wider“, betont Zeyen.

Unterschiede zwischen den so genannten G8- und G9-Klassen seien nicht erkennbar. „Wir haben sogar den Eindruck, dass die G8er minimal besser abschneiden“, erzählt Martin Teuber vom Krupp-Gymnasium in Rheinhausen. Das könne auch daran liegen, dass der aktuelle Jahrgang von Lehrern und Eltern häufiger mit der Aussicht darauf konfrontiert wurde, auf der Suche nach Studien- oder Ausbildungsplätzen mit den Schülern aus der 13 konkurrieren zu müssen. „Es wäre eine Interpretationsmöglichkeit, warum die besondere Leistung zustande gekommen ist“, sagt Teuber.

Eine organisatorische Herausforderung

Am Krupp-Gymnasium wurden die Schülerinnen und Schüler dieses Abiturjahrgangs schon seit 2010 gemeinsam unterrichtet. Den Grundstein für den gleichen Leistungsstand legte man bei den jüngeren Schülern als schon in den Klassen 5 bis 9. Etwa 180 tummelten sich schließlich gemeinsam in der Oberstufe, wurden in gemischten Gruppen unterrichtet. Es sei „positiv gewesen, dass sie sich als eine Jahrgangsstufe gefühlt haben“.

Trotz der Zusammenlegung der Jahrgänge war aber auch am Krupp-Gymnasium die Prüfungsphase eine organisatorische Herausforderung. „Besonders für die Kollegen mit klassischen Prüfungsfächern“, führt Teuber aus – Biologie, Geschichte, Sozialwissenschaften, Erdkunde, aber auch Deutsch, Englisch, Mathematik. In diesem Jahr können sich also Schüler wie Lehrer freuen, es überstanden zu haben.