Duisburg. Der Sicherheitsbeauftragte des MSV und die Polizei sprechen nach dem Länderspiel zwischen der Türkei und Lettland von einem vergleichsweise ruhigen Einsatz. Zwischen Galatasaray- und Besiktas-Ultras sei es lediglich zu “Schubsereien“ gekommen. Ein Duisburger (22) und ein Werler (18) müssen dennoch mit Anzeigen und Stadionverboten rechnen.
Am Rande des Fußball-Länderspiels zwischen der Türkei und Lettland am Dienstagabend hat die Polizei zwei junge Männer festgenommen. Beiden wirft sie vor, gegen das Sprengstoffgesetz verstoßen zu haben: Ein 18-Jähriger aus Werl soll im Stadion einen Böller gezündet und geworfen, ein 22 Jahre alter Duisburger vor der Arena eine bengalische Fackel entzündet haben.
Von "Krawallen" oder einer außergewöhnlichen Sicherheitslage während des Testspiels wollten aber weder der Einsatzleiter der Polizei noch der Sicherheitsbeauftragte des MSV Duisburg sprechen. Vor dem Spiel habe es zwischen Ultras der konkurrierenden Istanbuler Spitzenklubs Galatasaray und Besiktas "eine Schubserei" gegeben, sagte Sicherheitsmanager Michael Meier. Die Gruppierungen seien auch im Stadion noch ein-, zweimal aneinandergeraten. "Aber jedes Mal sind andere Fans dazwischengegangen, um zu schlichten. Das ist ihnen gelungen." Verletzte registrierte die Polizei nicht, Sprecher Stefan Hausch berichtet von einem "eher ruhigen Einsatz ohne besondere Vorkommnisse".
Polizei wird bundesweite Stadionverbote beantragen
Seine Kollegen erwischten den 22-jährigen Duisburger Pyro-Zündler nach dem Spiel. Der 18-Jährige, der auf der Stehplatztribüne während der Partie anscheinend einen Knallkörper explodieren ließ, hatte nach Polizeiangaben fünf "Polen-Böller" in der Tasche. Die Polizei wird für beide Fußballfans ein bundesweites Stadionverbot beantragen, MSV-Sicherheitsbeauftragter Michael Meier nach einer Anhörung der beiden darüber entscheiden. Nach seinen Angaben wurden während des Spiels drei Böller gezündet: "Das sind drei zu viel. Aber im Vergleich zur Menge der Pyrotechnik, die in türkischen Stadien gezündet wird, war es eher wenig."
Wie gefährlich Pyrotechnik ist
Meier ließ bereits vor dem Spiel durchsagen, dass mit Anzeigen und Stadionverboten rechnen müsse, wer Pyrotechnik zündet. Nachdem es das zweite Mal geknallt hatte, unterbrach Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer die Partie kurz und setzte sie nach einem Gespräch mit dem türkischen Mannschaftskapitän und einem erneuten Appell über die Stadionlautsprecher fort.
Das Testspiel hatten lediglich 7200 Zuschauer verfolgt. (pw)