Duisburg.
Zwischen grauem Asphalt und gepflasterten Bürgersteigen gibt es im Stadtgebiet immer mehr kleine „grüne Oasen“, die um die städtischen Bäume herum erblühen. Eine wachsende Anzahl engagierter Bürger macht die „Baumbeete“ zu ihren persönlichen Vorgärten. Rund 250 Baumscheiben- und 50 Grünflächenpaten sind beim Referat für Bürgerengagement und Bürgerangelegenheiten registriert. Das private Engagement ist weit größer, denn nicht alle Hobby-Gärtner melden ihre Bepflanzungen an.
Seit rund zwei Jahren kümmert sich Walter Volkmann um das kleine Beet, das vor seiner Haustüre auf der Wildstraße in Neudorf liegt. Von einem Gärtner ließ er damals Sommerwind-Rosen pflanzen: „Bei den Nachbarn gibt es schon die erste rosa Blüte des Jahres“, sagt er begeistert. Wenn er daran vorbeigeht, freut er sich über den Anblick – so wie viele andere auch. Mit seinem Engagement hat er auch die Nachbarn inspiriert, mitzumachen. Mittlerweile sind nahezu alle umliegenden Beete bepflanzt. „Vorher waren die Fläche rund um die Bäume verkrautet und sahen unschön aus“, erinnert sich der 76-Jährige. Er habe zwar keinen grünen Daumen, aber sein Gärtner kümmere sich um die Pflanzen. Er selbst sei das Gießen und Sauberhalten verantwortlich. „Wir Bürger haben die Pflicht, so etwas zu machen“, findet Volkmann.
Hunde mögen keine Rosen
Seine Bepflanzung sehe nicht nur schön aus, sondern biete auch Vorteile: „Die Hunde gehen nicht gerne in die Rosen, die sind ihnen zu stachelig“, sagt der Rentner. Seit die Rosen da sind, gibt es in den Beeten der Wildstraße keine Hundehaufen mehr.
Auch Gianantonio Saviane muss sich nicht mehr über Verunreinigungen durch Hundekot ärgern. Er pflegt bereits seit 1999 den Baum vor seinem Eiscafé „Romeo“ in Friemersheim. Seine Frau hat farbenfrohe Stiefmütterchen, Primeln und Rosen ausgesucht. Immerhin: Er übernimmt das Gießen. „Vor kurzem hab ich einen Holzzaun gezogen“, berichtet er. Denn die Hunde hätten trotz der Blumen ihre Notdurft weiterhin vor seinem Café verrichtet. Mittlerweile hätten auch die anderen Geschäftsleute Zäune gezogen. Seitdem klappt’s auch mit den Hunden.
Mittlerweile gibt es immer mehr bunte Farbkleckse zwischen dem grauen Asphalt – etwa auf der Kammerstraße in Neudorf, der Böninger Straße in der Innenstadt oder der Gerhard-Hauptmann-Straße in Duissern blühende Baumscheiben die Fußgänger. „Das zeigt, dass die Duisburger sich ihrer Stadt verbunden fühlen und bei der Gestaltung ihres Umfeldes mit anpacken“, freut sich Astrid Jochum, Leiterin des Referates für Bürgerengagement und Bürgerangelegenheiten über die aktiven Gärtner.