Es war schon fast ein kleiner Wald, der auf dem Mühlenberger Friedhof hinten an den Gräbern entstanden ist. Und genau genommen hatte dieses Stück schon eine ähnliche hohe Anzahl an Exemplaren wie der Mammutbaumhain im niederrheinischen Kaldenkirchen, der unter Pflege des Landschaftsarchitekten Ado Lappen steht. Insgesamt 30 Urweltriesen, gepflanzt worden waren sie in den 1970-Er Jahren, standen einst in Mühlenberg, übriggeblieben sind nach einer Fällaktion der Stadt lediglich acht. Förster Axel Freude liefert einen Grund: „Der Leittrieb der Bäume ist von Greifvögeln befallen worden und konnte sich nicht mehr weiter entwickeln.“
Für so manchen scheint es aber eher so, dass diese Bäume planerisch nicht ins Bild passten, denn die Stadt will laut eigener Aussage dort ein neues Waldstück mit heimischen Bäumen betreiben. „Die Mammutbäume hätten den neuen heranwachsenden Arten die Sonne genommen“, so Freude. Der Kaldenkirchener Mammutbaum-Fachmann Ado Lappen sagt, dass diese Bäume sehr regenerationsfähig seien und solchen Angriffen von Vögeln Stand gehalten hätten. So sterben nun die Wolkenkratzer des Waldes, die bis zu 3000 Jahre alt werden, durch Menschenhand gefällt. Und liegen nun in ihrem eigenen Grab – unweit der menschlichen Gräber...