Duisburg-Laar..

„Wir wollen keinen Krieg, auch nicht stänkern. Wir werden stattdessen mit Argumenten kommen.“ Höflich, aber bestimmt werden die Kleingärtner der beiden Laarer Anlagen Am Wasserturm und Rheintreue gegen die Pläne der Stadt vorgehen, die in der Stadtentwicklungsplanung Duisburg 2027 vorsehen, die beiden Grünflächen für „Wohnen am Wasser“ zu opfern. Klar ist aber auch: „Wir werden nicht freiwillig gehen, sondern für unsere Anlagen kämpfen“, sagen die Vorsitzenden Peter Peters (Rheintreue) und Rudolf Gande (Am Wasserturm).

Von den Plänen der Stadt haben die Kleingärtner nur zufällig erfahren, und zwar aus dieser Zeitung. Vor geraumer Zeit berichteten wir über die Neubauideen zwischen Beeckerwerth und Laar. Das war Thema einer Bürgerinformationsveranstaltung, allerdings wurde damals nichts konkret bekanntgegeben. Die Kleingärtner zählten Eins und Eins zusammen und kamen zu dem Ergebnis: Es muss um das Gelände ihrer Anlagen gehen.

Kleingartenbesitzer fielen aus allen Wolken

Merkwürdig finden sie, dass sie von der Stadt Duisburg nicht einmal ansatzweise über die Planspiele informiert worden sind. Deshalb fielen sie und die 135 weiteren Kleingartenbesitzer aus allen Wolken, als sie dieser Tage vom Stadtverband, der als einziger informiert worden ist, Gewissheit erlangten: Ja, es handelt sich tatsächlich um ihre Grundstücke.

Inzwischen sammeln sie Argumente, die gegen eine Wohnbebauung und für den Erhalt der Gärten sprechen. Die wollen Gande und Peters, mit Unterstützung etlicher ihrer Gartenfreunde, am kommenden Freitag, 15. März, bei einem Workshop zum Thema Duisburg 2027 im Centrum Westende an der Westender Straße 30 vortragen. Der Arbeitskreis tagt von 17 Uhr bis 21 Uhr, Interessierte sind willkommen.

Viel Energie und Herzblut in den Garten gesteckt

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. © wnm | wnm

Wie wichtig solche Grünanlagen für die Menschen im Stadtteil sind, beschreiben nicht nur die Vorsitzenden, sondern auch die Pächter. Kirsten Piechocki zum Beispiel ist in der Anlage groß geworden. „Meine Eltern hatten den Garten schon, und jetzt spielen meine Enkelkinder hier“, sagt die 48-Jährige. „Sie glauben ja gar nicht, wie viel Energie und Herzblut hier reingesteckt wurde.“

Ihr geht es nicht nur ums eigene Wohl, sondern auch um das der Tiere. Der Buntspecht und Spatzen seien in ihrem Garten zu Hause, auch Kröten, Frösche und Libellen.

Für die Vereinsvorsitzenden ist wichtig, dass sie Klarheit über die Zukunft der Anlagen bekommen: „Sonst sind freiwerdende Gärten nicht mehr vermietbar. Wer kauft schon, wenn er nicht weiß, für wie lange?!“